15 wissensmanagement josefstal

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Wissensmanagement & Social Media: Neue Werkzeuge, neue Bildungschancen? Prof. Dr. Patricia Arnold, Hochschule München Tagung „Wissensmanagement: Werkzeuge und Konzepte“ Studienzentrum Josefstal, 19.06.2015

www.pumacy.de, 17.10.2011Open Journal of Knowledge Management IV/2011 http://www.community-of-knowledge.de/

ISO 9001:2015 NEU: Wissensmanagement gefordert

Vorkommen „Wissensmanagement“ in Publikationen

To manage knowledge is like herding cats.

K.V. Svei, zit. nach Leuendorf 2010

Verflechtungen II: Medien, Bildung und Wissen in der Hochschule, Braunschweig 13.- 15.10.2015

Call for Papers

• Welche Irritationen ergeben sich für Bildungsinstitutionen, wenn im Kontext von Open Educational Resources (OER) Wissen über mediale Kanäle frei zugänglich wird?

• Wie verändern Medien wie Wikis unsere Vorstellung von Wissen, wenn es darin immer nur vorläufig ist und welche Art von Bildung wäre diesem Sachverhalt angemessen?

• Welche Formen der Prüfung müssen Bildungsinstitutionen konzipieren, wenn bestimmte Wissensbestände jederzeit über Smartphones abrufbar sind?

• Wer verfügt über welche Zugänge zu Wissen, wer hat Einfluss auf die Produktion von Wissen, auf dessen Distribution und Vermittlung?

Wissensmanagement

Bild: http://www.google.de/url?source=imglanding&ct=ref&q=http://www.instagramkusu.com/davetilstonyoga&sa=X&ei=5veCVY_eFuKCygO6_bCADA&ved=0CAgQ8wc&usg=AFQjCNEDwjbZJeNiZd_zN_ve3zxRxJGDsQ

Wissen - Wissensmanagement

"Wissen bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse und

Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen

einsetzen. Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist

im Gegensatz zu diesen jedoch immer an Personen gebunden.“

(Probst/Raub/Romhardt 1998)

"Das Wissensmanagement in einem Unternehmen ist darauf

gerichtet, die Wissensbasis dieses Unternehmens mit Blick auf

den aktuellen Unternehmenserfolg und die zukünftige

Entwicklungsfähigkeit zielorientiert zu gestalten."

(Amelingmeyer 2004)

Patricia Arnold

Daten-Information-Wissen

Daten

Informationen

Wissen Sinnvolle Kombination von Zeichen

Daten in einem Problemzusam-menhang

Informationen in Ver- bindung mit persönl. Erfahrungen

Daten sind keine Informationen und Informationen sind noch lange kein Wissen

sind bedeutungs- und wirkungslos

sind zielorientiert, bewirken Denkprozesse

ist sinnhaft und hilft bei der Bewältigung von Situationen

BMWi 2013, 11

Wissenstransformation

Reinmann-Rothmeier et al. 2001, S. 16

Nonaka & Takeuchi1997, 84

Patricia Arnold

Bausteine des Wissensmanagements

Reinmann-Rothmeier et al. 2001, S. 16

.

Probst et al. 1999, 58

Wissens- management

Technik

Organisation

Mensch

Gesellschaft

Komponenten des Wissensmanagements

IT als Unterstützung

Gestaltung einer geeigneten Organisationskultur

Methoden für Wissenserwerb, -speicherung und -transfer

Start: 70% Mensch + 20% Organisation + 10% Technologie (Leistner 2011)

Bullinger et al. 1997

Patricia Arnold MENTORING Community

BMWi 2013, 8

A In Dokumenten, Intranet, Handbuch, Organisations-Wiki etc.

Wie suchen Sie in Ihrer Organisation nach Wissen, das

Ihnen fehlt?

B Ich frage eine Kollegin oder einen Kollegen!

Zwei Handlungsansätze „People to documents“ (Roth & Thalemann 2007)

Mit IT-Systemen zum Sammeln, strukturiertem Ablegen,

leichten Auffinden und Verteilen von Wissen Z.B. Datenbanken, Wissenslandkarten, Wikis Informationsspeicher wird zu „Gedächtnis der

Organisation“

Auch Warehouse-Ansatz genannt /kodifiziert / technologieorientiert

Zwei Handlungsansätze „People to People“ (Roth & Thalemann 2007)

Zielt auf Kommunikation zwischen Mitarbeiter/innen als

Wissensträger/innen Kommunikation in Netzwerken, häufig computervermittelt Experten auffindbar machen „yellow pages“ mit

Kompetenzprofilen

Auch Netzwerk-Ansatz genannt / personalisiert, humanorientiert

Patricia Arnold arnold@hm.edu

BMWi 2013, 16

Communities of Practice - Definition

„CoPs sind Personengruppen, die ein Anliegen, eine Problemlage oder eine Leidenschaft zu einer Thematik teilen, und die ihr Wissen und ihre Expertise in diesem

Gebiet durch laufende Zusammenarbeit vertiefen.“ Wenger, McDermott & Snyder 2002. Communities of

Practice (CoP)

CoP – ein anderer Blick auf Wissen

„CoPs können Wissen in „lebendiger“ Form bewahren, anders als eine Datenbank oder ein Handbuch….Sie

machen implizites Wissen zugänglich, das formale Systeme nicht speichern können.“

Wenger 1998 Communities of

Practice (CoP)

Communities & „War Stories“ „Für die Service-Techniker im Bereich Fotokopierer wurde es mit steigender

Komplexität und dem ständigen Fortschritt in der Technologie der

Maschinen zunehmend schwieriger, ihre Arbeit schnell und zur

Zufriedenheit ihrer Kunden auszuführen. Sie entwickelten deshalb eine

völlig eigene Art, mit diesem Problem umzugehen: sie erzählten sich

gegenseitig „war stories“, Geschichten über ihre Probleme bei der

Reparatur, und wie diese gelöst werden konnten. Das implizite

Erfahrungswissen der Experten wurde so untereinander weitergegeben.

Die gesamte Gruppe der Service-Techniker profitierte von den Erfahrungen

jedes Einzelnen. Gleichzeitig befriedigten die Geschichten das Bedürfnis des

Einzelnen nach Anerkennung in der Technikergruppe.“

Gerhard & Seufert 2001

Patricia Arnold

Aufbau von Communities I

Selbst-steuerung

Fremd-steuerung Ideal

Realität

CoP als „Kulturpflanze“

CoP als „Wildblume“

Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremd-organisation

Reinmann 2000

Patricia Arnold

Wodzicki, K., Knipfer, K., & Cress, U. (2010). Organisationales Wissensmanagement mit Web 2.0 erfolgreich gestalten - Das Portal www.geistreich.de.In M. Bentele, N. Gronau, P. Schütt, & M. Weber (Eds.), Mit Wissensmanagement Innovationen vorantreiben! (pp. 367-376). Bad Homburg: Bitkom

Web 2.0 & Social Media

CC by daniel_iversen flickr.com

CC by nswlearnscope - flickr.com

„If technology solves the

problem, yours was not a knowledge problem.“

Ruggles, R.: The State of the Notion: Knowledge

Management in Practice. In: California Management Review, 40. Jg. (1998) H. 3, S. 88.

IT-Lösungen?

Folie Christian Mersch

Once technology is the master we shall reach desaster

all the more faster

P. Hein, zit. nach Leuendorf 2010

Seminar Web2.0, UKE arnold@hm.edu

Web 2.0 Werkzeuge

Web 2.0 Prinzipien

Technologien & Standards

By Paul Anderson and Marcus Freeman (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Beispiel Wikipedia

Beispiel Weblogs – persönlich-öffentliche Erzählungen

Beispiel kokom.net Wissensmanagement mit Datenschutz!

Was sind Open Educational Resources (OER)?

Offener Zugang Offene Lizenzen Offene Formate Open Source

Software

Wiederverwenden Reuse

Überarbeiten Revise

Neu zusammenstellen Remix

Neu weiter verbreiten Redistribute

OER Logo 2012 J. Mello,used under a Creative Commons license CC-BY

UNESCO 2002 UNESCO 2012 Paris OER Declaration

h

“digitized materials offered freely and openly for educators, students and self-learners to use and re-use for teaching, learning and research” (Hylen 2006, 1)

Was sind Open Educational Resources? II

Quelle: e-teaching.org, in Anlehnung an OECD 2007, 31

http://tinyurl.com/ajg3xk3

Was sind Open Educational Resources?

Was sind Creative Commons Lizenzen?

sechs verschiedenen CC-Lizenzen (deutscher Rechtsraum, Version 3.0)

http://de.creativecommons.org/was-ist-cc/

Beispiel MIT OpenCourseWare

http://ocw.mit.edu/index.htm

Beispiel OpenLearn OU http://openlearn.open.ac.uk/

Beispiel Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T) http://l3t.eu

Beispiel ZUM-Wiki

Open Educational Resources

->

Open Educational Practices

• M Massive = Viele TN • O Open = Open Source, Open Learning • O Online = internetbasiert • C Course = im Kursformat mit Anfang und Ende sowie Kursdesign

• Geburtsstunde von MOOCs 2008, Begriff geprägt von den Pionieren George

Siemens („Konnektivismus“) und Stephen Downes

• Die ersten MOOCs waren cMOOCs (c=connectivism): • Schwerpunkt auf Beiträgen der Teilnehmenden und Austausch zwischen Lernenden

• Bekannt geworden sind MOOCs 2011 durch xMOOCs (x= extension) : • Instruktionsorientierte, lehrendenzentrierte Kurse typischerweise mit Lerneinheiten aus

kurzen Videoeinheiten (max. 15 min) (Unterscheidung nach Daniel 2012) • Typischer MOOC hat ca. 20.000 TN, von denen 5-10% den Kurs komplett

absolvieren (Sharples et al. 2013)

MOOCs im Überblick

Unterschiede zw. c-MOOC und x-MOOC

CHE-Arbeitspapier 174, 10/2013, S. 21

„X-MOOCs“: Ivy League für alle?

41

source

October 2012

1/2015: 399 Kurse

1/2015: ? ,Kurse, „Nanodegrees“

1/2015: 894 Kurse

http://www.openeducationeuropa.eu/en/european_scoreboard_moocs

„X-MOOCs“: Ivy League für alle?

43

Preisträger (xMOOCs) im Wettbewerb des Stifterverbands für

die Deutsche Wissenschaft & iversity

https://iversity.org/

MOOC-Partizipation

• „More curious than serious“ ->geringe Absolventenraten (5-10%)

• >60% haben bereits akademischen Grad (Christensen et al. 2013)

• Selten Zertifikate/Anrechnung

#COER13: cMOOC zu OER http://www.coer13.de/

MOOC zum Thema des Vortrags Weblog Karlheinz Pape Corporate

Learning – Training und Wissensmanagement (alle Beiträge CC By)

Corporate Learning 2.0 MOOC ab Sept 2015

„Wie gestalten wir künftig Lernen in Organisationen“ ist die Leitfrage für den Corporate Learning 2.0; MOOC, kurz #CL20, der am 21. September 2015 startet.

Bild von Geralt bei http://pixabay.com/de/

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt:

Prof. Dr. Patricia Arnold Hochschule München

arnold@hm.edu http://patriciaarnold.wikispaces.com

Patricia Arnold

Literatur Probst, G./Raub, S./Romhardt, K.: (1998) Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste

Ressource optimal nutzen 2. Aufl. Wiesbaden 1998 Nonaka, Ikujiro: Takeuchi, Hirotaka (1997) Die Organisation des Wissens: wie japanische Unternehmen

eine brachliegende Ressource nutzbar machen, Campus Verlag, Frankfurt und New York 1997 BMWi (2013) Teil I: Leitfaden "Wissensmanagement in KMU erfolgreich einführen" (PDF: 2 MB)

zeigt Entscheidern und Projektverantwortlichen bewährte Herangehensweisen und Methoden zur Einführung von Wissensmanagement auf.

Teil II: Handbuch "Vorgehensweisen und Fallbeispiele für die Praxis" (PDF: 4,9 MB) beinhaltet Lösungsansätze und Praxisbeispiele, die eine selbstständige Lösungsfindung und die eigenständige Umsetzung von beschriebenen Methoden unterstützen.

Teil III: Leitfaden "Wissensbilanz - Made in Germany" (PDF: 2,7 MB) Hansen T. M.; Nohria, N.; Tierney, T. (1999): What’s your Strategy for Knowledge Management.

Harvard Business Review 77, S. 106–116. Gerhard, J., & Seufert, S. (2001). Wie gibt man implizites Wissen weiter: "Communities of Practice" bei

Xerox. In Eppler, M., & Sukowski, O. (Eds.), Fallstudien zum Wissensmanagement : Lösungen aus der Praxis : aufbereitet für die Aus- und Weiterbildung (pp. 119-142). St. Gallen: NetAcademy Press

Wenger, E. (1998) Communities of Practice: Learning, Meaning, and Identity. Cambridge: Cambridge University Press