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medianet marketing & medien

Date post: 03-Mar-2016
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medianet marketing & medien - 2x die Woche neu!
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marketing & media medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 17. FEBRUAR 2012 – 7 „Beim Pricing gibt die Reichweite den Ton an“ Offensiv So mancher in der Branche hat sich gewundert, dass der News-Verlag von sich aus ÖAK-Mogeleien publik gemacht hat. Der seit fünf Monaten amtierende News Verlag-Chef Axel Bogocz erklärt im medianet-Talk das Warum. Und auch wes- halb Content-Engines eine Quelle der Markenverwässerung sein können. Seite 8 © medianet/Szene1/Katharina/Schiffl SERIE medianet wirft einen genaueren Blick auf das Publicitas-Portfolio Seite 10 ETAT holzhuber impaction entwirft neue Online- Werbekampagne für den VW „up!“ Seite 10 AUSGEZEICHNET Preisregen für die besten Journalisten des Landes Seite 12 © Holzhuber Marketing BRAND-AGENT Markenführung messen und optimieren [email protected] 02236/205 886 Wien. Mit Februar 2012 hat Peter Syrch, Geschäftsführer der „Presse Media“, die Leitung des Anzeigen- verkaufs der Presse inne. Gemeinsam mit Marion Stelzer- Zöchbauer und Fritz Mühlbek wird er die Vernetzung der Bereiche Print und Digital weiter forcieren. Der Wechsel in der Anzeigenlei- tung bringt auch Änderungen in den Verantwortlichkeiten mit sich. So zeichnet Syrch einerseits für die Gesamtleitung des Anzeigenver- kaufs der Presse verantwortlich und ist andererseits auch direkt für die Plattformen Tageszeitung von Montag bis Samstag sowie Magazine zuständig. (red) Aufstieg Auch für diverse Plattformen zuständig Leiter Anzeigenverkauf „Presse“ Peter Syrch, neuer Leiter Anzeigenver- kauf, seit zwölf Jahren in der Presse. © Die Presse/ Michaela Bruckberger MEDIANET TV HEUTE Fessler.Schmidbauer und Robert Kratky „fibern“ für UPC. click+>www.medianet.at © Fessler.Schmidbauer/UPC SHORT Gerald Schwanzer, CMO beim Multimedia-Provider UPC, zeigt sich mit der ersten Kampagne der neuen Agentur Fessler.Schmidbauer sehr zu- frieden. Das Thema des ersten Spots mit Langzeittestimonial Robert Kratky: Multi-Room- Lösungen. Seite 10 Michael Straberger, Präsident des Österreichischen Wer- berats, zieht gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen eine mehr als positive Bilanz für das vergangene Jahr. Das heurige Jahr soll auch sehr ereignisreich werden, so die Werbewächter. Seite 10 © UPC Gerlinde Hinterleitner, gemeinsam mit Alexander Mitteräcker Vorstand des Online-Stan- dard, ist vom Österreichischen Journalist zur „Medienma- nagerin des Jahres“ gewählt worden – als erste „Onlinerin“ überhaupt. medianet bat sie zum Gespräch. Seite 11 © Nadine Bargad © medianet/Szene1/Katharina/Schiffl © FAZ © medianet/Szene1/Katharina Schiffl
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Page 1: medianet marketing & medien

marketing & mediamedianet inside your business. today. freitag, 17. februar 2012 – 7

„Beim Pricing gibt die Reichweite den Ton an“

Offensiv so mancher in der branche hat sich gewundert, dass der news-Verlag von sich aus ÖaK-Mogeleien publik gemacht hat. der seit fünf Monaten amtierende news Verlag-Chef axel bogocz erklärt im medianet-talk das Warum. und auch wes-halb Content-engines eine Quelle der Markenverwässerung sein können. Seite 8

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medianet wirft einen genaueren Blick auf das Publicitas-Portfolio Seite 10

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Wien. Mit Februar 2012 hat Peter Syrch, Geschäftsführer der „Presse Media“, die Leitung des Anzeigen-verkaufs der Presse inne.

Gemeinsam mit Marion Stelzer-Zöchbauer und Fritz Mühlbek wird er die Vernetzung der Bereiche Print und Digital weiter forcieren.

Der Wechsel in der Anzeigenlei-tung bringt auch Änderungen in den Verantwortlichkeiten mit sich. So zeichnet Syrch einerseits für die Gesamtleitung des Anzeigenver-kaufs der Presse verantwortlich und ist andererseits auch direkt für die Plattformen Tageszeitung von Montag bis Samstag sowie Magazine zuständig. (red)

Aufstieg auch für diverse Plattformen zuständig

Leiter Anzeigenverkauf „Presse“

Peter Syrch, neuer Leiter Anzeigenver-kauf, seit zwölf Jahren in der Presse.

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Fessler.Schmidbauer und Robert Kratky „fibern“ für UPC.

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Gerald Schwanzer, CMO beim Multimedia-Provider UPC, zeigt sich mit der ersten Kampagne der neuen Agentur Fessler.Schmidbauer sehr zu-frieden. Das Thema des ersten Spots mit Langzeittestimonial Robert Kratky: Multi-Room-Lösungen. Seite 10

Michael Straberger, Präsident des Österreichischen Wer-berats, zieht gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen eine mehr als positive Bilanz für das vergangene Jahr. Das heurige Jahr soll auch sehr ereignisreich werden, so die Werbewächter. Seite 10

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Gerlinde Hinterleitner, gemeinsam mit Alexander Mitteräcker Vorstand des Online-Stan-dard, ist vom Österreichischen Journalist zur „Medienma-nagerin des Jahres“ gewählt worden – als erste „Onlinerin“ überhaupt. medianet bat sie zum Gespräch. Seite 11

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Wien. Offensiv und ehrlich, so geht News Verlag-Boss Axel Bogocz mit den selbst aufgedeckten Manipula-tionen der verkauften Auflage um. Und anders als sonst, bat diesmal der Interviewte zum Gespräch.

medianet: Der News Verlag hat offensichtlich die letzten Jahre bei der verkauften Auflage bis zu 35% gemogelt. Wie sind Sie überhaupt auf die Lücke gestoßen?Axel Bogocz, Herausgeber und Vorsitzender der Geschäftsfüh-rung News Verlag: Wie Sie wissen, komme ich von Bauer Media, einem sehr lesermarktorientierten Haus. Von daher bringe ich eine solide Basis für alles mit, was mit Ver-trieb zu tun hat. Zusätzlich kam es im September zu einem Wechsel in der Vertriebsleitung und als neuer Geschäftsführer schaut man sich halt alle Prozesse genau an. Und wie gesagt, Vertrieb ist mein Ste-ckenpferd und dann kommt man auf Dinge, die andere vielleicht nicht gesehen hätten.

medianet: Manipulationen in die-ser Höhe gehen nicht über Schein-käufe am Kiosk. Da muss doch die Druckerei mitgemacht haben?Bogocz: Sie müssen mit Schluss-folgerungen warten, bis wir tat-sächlich unsere Zahlen melden und sichtbar wird, wo es Verände-rungen gibt. Heute nur so viel: Mit der Druckauflage hat das über-haupt nichts zu tun. Die wurde nie falsch gemeldet. Das ist wichtig für das Beilagen-Geschäft: Der einzige Bereich, in dem die Druckauflage die relevante Bezugsgröße ist.

medianet: Bei den Media-Agen-turen nimmt man die Manipula-tion scheinbar recht gelassen und verweist auf die Media-Analyse als das wichtigere Instrument …Bogocz: Das habe ich auch mehr-fach gesagt. Die Reichweite ist die preisbestimmende Komponente, die bei 17.000 Interviews, durch-geführt von drei Marktforschungs-instituten, sicherlich nicht beein-flusst werden kann.

medianet: Wozu dann die ÖAK?Bogocz: Die ÖAK ist natürlich ein Gütesiegel für die Verlässlichkeit einer Auflagenhöhe und damit ei-ner von vielen qualitativen Ori-entierungspunkten. Und es gibt ja auch Titel, die in der MA nicht ausgewiesen werden und des-wegen auf die ÖAK-Zahlen ver- weisen.

medianet: Welche Konsequenzen haben Sie intern gezogen?Bogocz: Also, vielleicht an dieser Stelle einen Schritt zurück. Ers-tens, wir haben zunächst bemerkt, dass jemand in der Vergangenheit in einem nicht unerheblichen Ma-ße überhöhte Zahlen an die ÖAK gemeldet hat. Das haben wir abge-stellt, sofort bei der ÖAK gemeldet und sind dann auch in eine breitere Öffentlichkeit gegangen. Jetzt eru-ieren wir den Zeitraum und die ge-naue Höhe der Manipulation. Für uns steht die Schadensbegrenzung im Vordergrund.

medianet: Der eine oder andere mögliche Verantwortliche, wie et-wa ein ehemaliger Vertriebsleiter, ist ja nicht mehr im Haus …Bobocz: Das ist Ihre Interpreta-tion.

medianet: In diesem Zusammen-hang soll auch der Name Helmut Hanusch gefallen sein.Bogocz: Jetzt kommt meine Interpretation: Wer das erzählt, hat offensichtlich ein paar funda-mentale Wahrnehmungsstörungen. Tatsache ist: Helmut Hanusch ist a) seit 2008 operativ nicht mehr in der Geschäftsführung, b) war er ohnehin nie für den Vertrieb zu-ständig und genießt c) das uneinge-schränkte Vertrauen der Geschäfts-führung und aller Gesellschafter. Prägnanter sagen es Menschen von Konkurrenzhäusern: Helmut Hanusch ist ein Ehrenmann.

medianet: Manche Kollegen aus der heimischen Medienbranche fragen sich, so nach dem Motto ‚Es lügen ja eh fast alle‘, warum Sie überhaupt den Kopf aus der vermeintlichen Masse gehoben ha-ben?Bogocz: (lacht herzhaft). Das hat doch etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun und gerade Journalisten be-tonen gerne ihre Glaubwürdigkeit, Unbestechlichkeit und Verlässlich-keit. Und mit diesem Hintergrund kann ich das nicht einfach igno-rieren. Und dann kommt die wirt-schaftsethische Dimension dazu. Da nehme ich sehr ernst.

medianet: Kommen wir zu den einzelnen Titeln. Bis auf Woman, TVmedia und profil, die stabil sind, haben die meisten Titel zum Teil deutlich verloren. News hat seit 2001 seine Reichweite halbiert und über eine halbe Million Leser verloren. Sind Sie der nächste, der sich nun an dessen Genesung ver-sucht?Bogocz: Um Versuche geht es hier nicht, sondern ich habe sehr kon-krete Vorstellungen, was zu tun ist. Erstens haben wir uns um die Optik des Heftes sehr energisch ge-kümmert und sehen dies als einen laufenden Prozess. Zweitens ist die

Position von News in einem sich immer stärker segmentierenden Lesermarkt als general interest Titel sehr schwierig. Menschen ha-ben viel weniger Zeit und zudem ist das Angebot am Markt viel größer geworden.

medianet: Wie soll’s gehen?Bogocz: Indem Sie die Säulen Ihres Konzepts herausarbeiten: Was hat der Leser davon, wenn er mein Magazin kauft? Wird er schlauer, fühlt er sich besser oder hat es ihm um die Zeit leid getan?

medianet: Ihre Auswahl eines be-stimmten Chefredakteurs bedingt schon eine gewisse Richtung …Bogocz: Ich habe eine Mannschaft übernommen, mit der ich hochzu-frieden bin. Da sind viele tolle Leu-te dabei.

medianet: Und auch mit dem jetzigen News-Chef zufrieden?Bogocz: Absolut.

medianet: Also, wo sehen Sie bei News Optimierungspotenzial?Bogocz: Es geht um die Frage, die ich schon einmal aufgeworfen ha-be, nämlich die Sichtweise, was ich als Chefredakteur mache. Ist das, was wir schreiben und abbilden, die Lebensrealität unserer Leser? Treffen wir zu 95% die Erwar-tungen und überraschen mit den restlichen 5% so nachdrücklich, dass wir bis zumindest bis zum nächsten Donnerstag in Erinne-rung bleiben? Diese Frage muss geklärt werden.

medianet: Kommen wir zum nächsten Sorgenkind. Das Format hat sich bei der Reichweite von 6,1% in 2001 auf gerade mal 2,2% in 2011 heruntergeschraubt. Da fehlt nicht mehr viel zum ehema-ligen Supplement News Leben mit seinen 1,9%.Bogocz: Sie dürfen nicht vergessen, dass das Format ursprünglich als Nachrichtenmagazin gestartet ist und heute viel spitzer positioniert ist. Da können wir solche Reich-weiten als Wirtschaftstitel gar nicht erreichen.

medianet: Gut 2% sind also die absolute Flughöhe?Bogocz: Das weiß ich nicht, da-für muss ich erst einmal ein Ge-fühl entwickeln. Ich bin erst seit fünf Monaten im österreichischen Markt tätig. Ist es das, was der Markt hergibt, oder kann man da mehr machen? Über den Printsek-tor hinausblickend, ins Digitale, ist es sicher nicht genug, was hier erreicht wird. Deswegen bauen wir eine eigene neue Wirtschaftsplatt-form auf. Sicherlich mit Unterstüt-zung der Redaktionen von trend und Format, aber natürlich sind dort auch eigene und neuartige Ideen zu finden.

medianet: Warum tun sich Magazine im Online-Geschäft schwer?Bogocz: Das hat mit der Philosophie und der tradierten Arbeitsweise zu tun. Printjournalisten haben eine gewisse Art zu arbeiten; wenn Sie aber in digitalen Dimension den-ken, dann ist das ein völlig anderer Zugang. Und die Nutzungssituation eines Print-Magazins ist eine völlig andere, als der Konsum von Maga-zininhalten online. Onlinenutzer erreichen Sie am Arbeitsplatz, an Ihrem Computer zuhause oder am

dinko fejzuli

8 – medianet COVER Freitag, 17. Februar 2012

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„Die Media-Analyse

ist die preisbestim-

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instituten, die nicht

beeinflusst werden

kann.“

axel bogocz, chef news verlag, über masseinheiten …

„Sie messen in Dekagramm und Erklärungsbedarf Seit fünf Monaten amtiert der von der Bauer Media Group kommende Axel Bogocz im 17. Stock in der Wiener Taborstraße 1, dem Sitz des

Neben der Causa prima beim News-Verlag – den manipulierten ÖAK-Zahlen und wie man damit umgeht – erklärt Verlagschef Axel

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mobilen Device; ein Magazin kön-nen Sie auch mal gemütlich auf der Couch lesen.

medianet: Tablets auch.Bogocz: Das stimmt. Und sie bie-ten zusätzlich viel mehr Möglich-keiten; sie haben Töne, ein hoch-auflösendes Display, Videos … All das, was Papier nicht kann.

medianet: Trotzdem beschränken sich viele Verlage auf eine pdf-Ver-sion des Printmediums am Tablet.Bogocz: Ja, das ist aber zu wenig, insbesondere, wenn sie den Men-schen dafür auch noch Geld abneh-men wollen. Und wir beim News Verlag nehmen für unsere Tablet-Inhalte Geld.

medianet: Wie geht man vor?Bogocz: Sie können die Printkolle-gen unterstützen, damit sie online-affiner arbeiten. Oder sie holen externe Kräfte, die zwar Online-Experten sind, aber dafür nicht so nah an unseren Zielgruppen sind, im Unterschied zu den Printkolle-gen, die ihre Leser genau kennen.

Wir forcieren ein hybrides Mo-dell und installieren für unsere Kernmärkte ‚Frauen, Wirtschaft und Autos‘ sogenannte Digital Con-tent Manager; ein sperriges Wort

für letztendlich ein Bindeglied zwi-schen Print und Online. Das sind Kollegen, die bei den jeweiligen Marken sitzen und die Verantwor-tung für das digitale Angebot ha-ben – jeweils in Abstimmung mit der Print-Chefredaktion des be-treffenden Titels. Als technische Dienstleister und Vermarkter fun-giert die News Networld.

medianet: Generell: Sollen Print- und Onlineredaktionen getrennt arbeiten oder als eine Einheit?Bogocz: Ich kann beide Wege nach-vollziehen, sehe aber bei der Ein-heitsredaktion die Gefahr, dass es am Ende zu einer Verwässe-rung der Marken kommen kann. Denn ein wesentlicher Vorteil von Printjournalisten ist, wie schon erwähnt, dass sie ein recht gutes Bild ihrer Leser haben. Wenn auf der anderen Seite aber Online-Ex-perten den Traffic einer Webseite mit markenfernen Zusatzprodukten pushen, dann haben Sie online ei-ne Zielgruppe, die nicht wirklich jene Leser sind, die Sie mit der Printmarke ansprechen möchten. Deswegen glaube ich an die enge Verzahnung von Print- und Online-experten.

medianet: Bleiben wir bei den redaktionellen Überschneidungen. Die Presse überlegte kurz, die eige-ne Sportredaktion als Contentliefe-rant für auch andere Styria-Medi-en auszulagern …Bogocz: Für überregionalen Sport mag das funktionieren. Aber als Leser der Kleinen Zeitung interes-siert mich der lokale Blickwinkel

„Um Versuche geht

es hier nicht, ich habe

sehr konkrete Vorstel-

lungen, was zu tun ist.“

… und konkrete ziele

COVER medianet – 9Freitag, 17. Februar 2012

Axel Bogocz im großen medianet-Interview mit Caroline Wirth und Dinko Fejzuli.

DAS JUNGE MEDIENHAUS

FOR PEOPLEIN PROGRESS

MEDIAINPROGRESS.AT

auf Sturm Graz und weniger das Derby zwischen der Austria und Rapid. Sie merken schon, ich bin von diesem Modell nicht wirklich begeistert, auch wenn es Bereiche gibt, wo das möglich wäre wie zum Beispiel bei Kochzeitschriften. Aber selbst da hätten Sie als deut-scher Verlag Probleme, weil Sie hier in Österreich zum Beispiel mit Maßeinheiten wie Deka arbeiten und dann haben Sie auch noch so schöne Bezeichnungen für Ihr Ge-müse. Also: Basisinhalte erstellen und auf ganz vielen Plattformen ausspielen geht, aber eben in eng abgegrenzten Feldern. Ein Grund-pfeiler eines verlegerischen Kon-

zepts ist der originäre Inhalt, den Sie anbieten müssen. Erst so wer-den und bleiben Sie relevant.

medianet: In diesem Zusammen-hang ist es aber eher betrüblich, dass der News Verlag seinen ‚Alfred Worm Preis‘ für investi-gativen Journalismus für heuer absagen musste, weil es offenbar nicht genug preiswürdige Artikel gegeben hat …Bogocz: Halt! Es gab nicht genug Einreichungen. Genug preiswür-digen Content gibt es sicher – erst gestern hat unser News-Reporter Kurt Kuch die Auszeichnung als „Aufdecker des Jahres“ erhalten.

News Verlags. Hier soll er die Magazingruppe auf Vordermann bringen; mit medianet sprach er über seine Vorhaben und wohin die Reise letztendlich geht

ihr Gemüse hat andere Namen“Bogocz anhand eines Kochrezepts, warum Content-Engines nicht immer die schlauste verlegerische Lösung sein müssen.

Page 4: medianet marketing & medien

Frankfurt/Wien Hat Österreich ein Leitmedium, wie man es aus Deutschland oder Frankreich kennt? Oder anders gefragt: Weiß man in Österreich überhaupt, was ein Leitmedium ist? „Wenn man sich die Panels der Österrei-chischen Medientage zum Thema ‚Qualitätsjournalismus‘ in Erinne-rung ruft, fürchte ich, dass die Ant-wort ‚Nein‘ sein muss“, sagt Publi-citas-Managing-Director Marcus Wilding im medianet-Interview.

Themenführerschaft

Ein Blick nach Deutschland gibt Aufschluss: „Bei der Frank-furter Allgemeinen Zei-tung sprechen wir von einem Medium, das selbst innerhalb der engsten Definitionen von ‚Qualitätsme-dium‘ ein internati-onales Leitbild dar-stellt – das als Stiftung etabliert wurde und nach wie vor eine ist und daher den kommerzi-ellen Aspekt nicht immer im Vor-dergrund hat“, so Wilding weiter.

Die FAZ verfolgt für Wilding seit der Gründung eine konsequente Linie, „die nicht nur einem Chef-redakteur obliegt, sondern im Ausgleich zwischen den fünf Herausgebern täglich verfeinert wird.“

Der wichtigste Aspekt ist jedoch aus Sicht von Wilding, dass die FAZ regelmäßig Themen – oft für ganz Deutschland, manchmal so-gar für den gesamten deutschen Sprachraum – aufwirft und vor-gibt. „Sie beginnt und führt also ei-

ne Diskussion und beschränkt sich nicht darauf, in der Gesellschaft bereits vorhandene Themen mehr oder weniger intellektuell zu kom-mentieren.“

Dies hat immensen Einfluss auf das politische Leben in Deutsch-land, wie auch auf die dortige Zivil- gesellschaft. „Nicht zuletzt leistet dieser Einfluss einen wichtigen Beitrag dazu, eine ‚Italienisierung‘ der deutschen politischen Land-schaft hintanzuhalten“, meint Wil-ding abschließend.

Deutschland Hoher Einfluss verhindert „italienische Verhältnisse“

Leitbild & Leitmedium

Die FAZ – auch nach internationalen Standards ein Leitmedium der Qualitätsmedien.

positioniert werden. Das Thema Ka-belnetze sei ja ein eher technisches, doch durch die hohe Geschwin-dikeit der UPC-Netze sei auch der Genuss von Multimedialen bzw. Fernsehprogrammen in höchster Qualität möglich; ein Genuss und daher ein hochemotional besetztes Thema, so Schmidbauer. (fej)

10 – medianet marketing & agenturen Freitag, 17. Februar 2012

neue kampagne Der Multimedia-Provider UPC setzt auch weiterhin auf sein Testimonial Robert Kratky – bei der Agentur gab es aber einen Wechsel

Wenn technik emotionen freisetztWien. Seit wenigen Tage ist die neue UPC-Kampagne on air. Verant-wortlich für die Kreation zeichnen als neue Agentur des Multimedia-Providers, Fessler.Schmidbauer, die nach einem mehrstufigen Ver-fahren den Etat für sich erringen konnte.

Eine runde Kampagne

Gerald Schwanzer zu den Grün-den, die damals für das kreative Duo Fessler.Schmidbauer gespro-chen hatten: „Es ging um die krea-tive Herangehensweise und um das Gesamtpaket. Da hat uns ‚Fessler. Schmidbauer‘ überzeugt. Von der Kreation über Beratungsleistun-gen bis hin zu sämtlichen anderen wichtigen Parametern.“

Die Vorgaben für die aktuelle Kampagne waren klar: „Auf Ba-sis des bestehenden Testimonials – Kratky war für uns ein Fixstar-ter – sollte ein neues Kampagnen-

konzept ausgearbeitet werden, das die kreative Entwicklung für die nächsten Jahre schon ein bisschen festschreibt“, so Schwanzer. Es sei kein Bruch, aber eine Evolution, so der UPC-CMO.

Rosen für die Agentur

Seiner Agentur Fessler.Schmid-bauer streut Schwanzer für die ak-tuelle Umsetzung Rosen: „Wir sind sehr zufrieden, die Agentur ist sehr kreativ, und in der Beratung wirk-lich ausgezeichnet. Insgesamt ist es eine sehr runde Kampagne.“

Apropos: „Es ist eine ‚Triple Play Kampagne‘ mit einem starken In-ternetfokus. Generell geht es um das Thema ‚Geschwindigkeit‘ und darum, dass man die Services von UPC gleichzeitig in mehreren Räu-men ohne Leistungsverluste nutzen kann“, so Thomas Schmidbauer ge-genüber medianet. Zusätzlich soll UPC als Entertainment-Provider

Neue UPC-Kampagne von Fessler.Schmidbauer.

tV-rechte Privat & ORF

Neue Regeln für ORF Sport+Wien. Der Verfassungsausschuss des Nationalrats hat das ORF-Ge-setz und das Audiovisuelle Me-diendienste-Gesetz auf Schiene gebracht.

„Praxistest abwarten“

Beim ORF wird dabei jener Pas-sus erneuert, der die Ausstrahlung von Sportarten auf dem Sparten-sender ORF Sport plus regelt. Schla-gen die Privaten bei einem Bewerb nicht zu, darf ORF Sport plus ihn zeigen, so der neue Mechanismus. Beide Änderungen wurden von SPÖ, ÖVP und Grünen unterstützt. Um zu verhindern, dass es zu Schein-angeboten an die Privaten kommt, um diese von vornherein mit über-höhten Tarifen aus dem Rennen zu drängen, müssen die TV-Rechte diesen zu „marktüblichen Preisen“ angeboten werden.

VÖP-GF Corinna Drumm gegen-über medianet: „Der jetzige Kom-promiss ist aus meiner Sicht ak-zeptabel, allerdings muss er seine Tragfähigkeit in der Realität erst noch beweisen.“

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Gallup Top Ten klopfen an die TürWien. Am Donnerstag kommen-der Woche, dem 23. Februar, ab 18 Uhr, ist es wiede so weit: Da werden die impactstärksten TV-Spots und die drei impact-stärksten Kampagnen des Jah-res 2011 bekannt gegeben.

Die gemeinsame Veranstal-tung des Österreichischen Gal-lup Instituts mit der Österrei-chischen Werbewissenschaft-lichen Gesellschaft (WWG) wird diesmal im Studio 44 der Ös-terreichischen Lotterien ausge-richtet. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter www.wwgonline.at oder www.gallup.at

holzhuber impaction Online-VW-Kampagne

Wien. Zur Markteinführung des neuen „up!“ startete Volkswa-gen am 13. Februar auf www.vwup.at eine Online-Kampag-ne, die es in dieser Form noch nie zuvor gegeben hat. Gesucht werden 300 Testfahrer, die den neuen up! sechs Monate lang kostenlos nutzen. Gleichzeitig mit Kampagnenstart launcht man auch seine Facebookfan-page www.facebook.com/volks-wagenAT, die die Promo mit allen up!dates redaktionell begleitet.

Die Wiener Kreativagentur holzhuber impaction zeichnet für das Onlinekonzept – in-tegriert in die internationale klassische Kampagne „klein ist groß“– für die Umsetzung der Microsite und für die Facebook-Betreuung von Volkswagen in Österreich verantwortlich.

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Für die Einführung des neuen „VW up!“ sucht man gleich 300 Testfahrer.

UPC-CMO Gerald Schwanzer zeigt sich zufrieden mit der neuen Kampagne von Fessler.Schmidbauer zum Thema Multi-roomlösung ohne Leistungsverlust.

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rückblick Der Österreichische Werberat ist mit dem ereignisreichen Jahr 2012 und dem neuen Gremium zufrieden

rundumerneuerung des WerberatsWien. Der Österreichische Werbe-rat hat ein ereignisreiches Jahr mit vielen Erfolgen hinter sich: Neuer Vorstand, neues Entschei-dungsgremium, Relaunch des On-line-Entscheidungs-Tools als auch die Ausrichtung der Europäischen Jahreskonferenz stellten nur eini-ge der Höhepunkte des Jahres 2011 dar.

Bundesländer gut vertreten

Allen voran erregte das neu ge-wählte Entscheidungsgremium sowohl national als auch inter-national großes Aufsehen. Nicht weniger als 160 Werberäte wur-den Ende September präsentiert. „Besonders erfreulich ist die Zu-nahme an Agenturvertretern, auch

aus den Bundesländern“, erklärt Präsident Straberger; „abgese-hen von einem breiten Spektrum seitens Auftraggeber und Medi-en begrüßen wir erstmals auch Vertreter der Kinder- und Jugen-danwaltschaft, des Vereins Öster-reichischer Juristinnen, der Män-nerberatung oder auch die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte, um nur einige zu nennen.“

Im Zuge des Medientranspa-renzgesetzes hat der Verfassungs-ausschuss beschlossen, dass Bundes- und Landesregierung vor Erlassung der Richtlinien über die inhaltliche Gestaltung audio- visueller Kommunikation und ent-geltlichen Veröffentlichungen der öffentlichen Hand den Werberat einzubeziehen haben. (cw)

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Markus Deutsch, Kathi Förster, Michael Straberger und Angelika Sery-Froschauer.

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Page 5: medianet marketing & medien

Medien medianet – 11Freitag, 17. Februar 2012

Michael Grunner, Geschäfts-leiter der IP – Industriewerbung Promotia, hat sich bereits die Rechte für den Österreich-Vertrieb gesichert. „Die ‚Flütze‘ ist eine völ-lige neue, patentiere Erfindung, die die Werbewirkung einer Flagge und einer Mütze in sich vereint.“ Als Fanartikel für die Fußball-Arena konzipiert, entfalte das Merchan-dising-Highlight auch beim Tennis oder Beachvolleyball am Center Court seine volle Wirkung.

Klein, handlich, vielseitig

Für den Werbefachmann ist der Merchandising-Artikel ein Mehr-wertbringer. Zum einen diene das Fan-Kapperl als praktischer und si-cherer Sonnen- und Regenschutz im Stadion und Outdoor-Bereich. Zum anderen würden Sportfreunde ein-drucksvoll zeigen, für welche Teams und Talente ihr Herz schlägt.

Einmal ausgepackt und entfaltet, sorgt Flütze in der Visor-Variante für unterstützenden Wind und Wir-bel. „Auf das lästige Herumschlep-pen von Klatschhänden, Stangen oder Fahnen kann so getrost ver-

zichtet werden“, sieht Grunner die Fans entlastet. Weiterer Pluspunkt: Flagge und Co sind einfach und schnell verstaut, die Sportmaniacs müssen nur ihr Kapperl mit nach Hause nehmen.

Die neue Grundausstattung für Fans steht aktuell in zwei Stan-dardausführungen zur Verfügung: Das Schirmmützenmodell (aus

100% Baumwolle, flexibel ver-stellbare Einheitsgröße) zeichnet sich durch den integrierten und abnehmbaren Papierfächer (lami-niert, foliert) aus, der für eine fri-sche Brise sorgt und als Klatsch- und Einpeitschinstrument auf den Tribünen wertvolle Dienste leistet. Die Cappy-Version ist als klassische Mütze mit fest integrierter Fahne aus Polyester in zwei Größen im Handel.

Fan-Fun beim Firmenevent

Die Flütze, so Grunner, ist ab sofort auch mit individuell ge-staltbarem Druck oder Stickereien erhältlich. „Ein unentbehrlicher Trendartikel für Firmen- und

Wien . Die Werbeindustrie zeigt im Sportjahr 2012 Flagge – und zwar buchstäblich. Für die kom-menden Megaevents, darunter die Fußball Europameister-schaft in Polen und der Ukraine und die Olympischen Spiele in London, liefert die Branche den Sponsoren und Fans kreatives Zubehör. Mit Flütze® bringt die IP – Industriewerbung Promotia ein neues Stadion-Must-have an ihre rot-weiß-rote Klientel.

Originell, multifunktional und stark in der Außenwirkung, als patriotischer Kopfschmuck oder als kühlender Fächer und laut-starkes Klatschutensil: So prä-sentiert sich das in den Varianten Cappy oder Schirmmütze aufge-legte Werbeaccessoire der kom-menden Saison.

INFO/KONTAKT

IP – Industriewerbung PromotiaAgentur für Verkaufsförderung und innovative Produkte

Kontakt:Geschäftsleitung: Michael Grunner

Büro Österreich:Wurmbstraße 42/4, A-1120 WienTel.: 43/1/406 88 51 Fax: 43/1/408 31 13E-Mail: [email protected]

Web: www.promotia.at

„Wir liefern den

Merchandising-Hit

für diesen Sommer.

Mit ‚Flütze‘ werden

Sportfans fürs Stadi-

on ausgerüstet.“

MICHAEL GRUNNER

Multitalent am Merchandising-Markt Kleine Kappe – große Wirkung: das für Sportfreunde entwickelte funktionsintensive Funtool für den Sommer 2012

Flütze: Kultkapperl für die FanzoneGoodie fürs Stadion: Michael Grunner von der IP – Industriewerbung Promotia präsentiert praktisches Allround-Accessoire.

Kopfschmuck der besonderen Art: Das Fan-Fahne-Kapperl sorgt für Stimmung im Stadion – und das nicht nur in Deutschland.

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Neu: multifunktionales Merchandising-Highlight für den Sport-Sommer 2012.

Kundenevents und ein perfektes Goodie für die Freizeitwirt-schaft“.

digitale identität Mit Erfolg und Begeisterung führt Gerlinde Hinterleitner die Online-Nachrichtenplattform der Qualitätszeitung Der Standard

„Wir bleiben Online-egoisten“

Wien. Dienstag dieser Woche war es so weit: Neben der Kür der besten Journalisten und Redaktionen des Jahres wurde mit Standard-Online Chefredakteurin und Geschäftsfüh-rerin Gerlinde Hinterleitner erst-mals eine Vertreterin der digitalen Medienwelt zur Medien-Managerin des Jahres gekürt.

Hinterleitner selbst gab sich bei der Preisverleihung bescheiden: „Dass ich hier auf dieser Bühne stehe, spricht mittlerweile für die gesamte Online-Branche, nicht nur für mich als Person. Vor allem danke ich der gesamten Redaktion, die zum Erfolg von derStandard.at beigetragen hat.“ Dass mittlerwei-le auch Online Platz bei Auszeich-nungen gefunden hat, wertet sie als positives Zeichen: „Ich denke, wir sind in der Normalität ange-kommen“, lacht Hinterleitner.

Im medianet-Gespräch erklärt Hinterleitner das Geheimnis des Erfolgs von derStandard.at: „Dieses lag von Beginn an beim redaktio-nellen Konzept. Die Idee für das Portal derStandard.at ist aus der Redaktion gekommen. Das ist ei-gentlich das Wichtigste. Es war für uns immer ein redaktionelles, ein journalistisches Projekt“, so die Pionierin der österreichischen Nachrichtenplattformen.

Aber gerade da begingen die meis- ten Verlagshäuser den kapitalen

Fehler schlechthin: „Online darf kein Anhängsel der Printausgabe sein. Es muss ein eigenständiges, dem Medium angepasstes Produkt sein.“

Die Kunst im Online-Geschäft läge vor allem darin, die Aktualität der Berichterstattung zu gewähr-leisten. Gerade bei einem Quali-tätsmedium wie bei derStandard.at stehe dabei die entsprechende Tiefe und Qualität an vorderster Stelle, so Hinterleitner.

„Dafür nehmen wir gerne Geld in die Hand“, so die Geschäftsfüh-rerin; „wir wollen das führende Online-Qualitätsmedium im Netz sein.“

Dabei kennt die „Medienmana-gerin des Jahres“ keineswegs geo-grafische Grenzen. So misst sich

derStandard.at nicht nur mit der nationalen Konkurrenz, sondern vor allem mit internationalen Play-ern wie dem Online-Portal der New York Times.

Bei der Frage ‚wer mit wem‘ zeigt sich Hinterleitner redaktionell puristisch. Weil: Eine intensive crossmediale Zusammenarbeit der Online- und Printredaktionen im Haus sei nicht geplant. „Wir sind grundsätzlich in beiden Häusern sehr erfolgreich. Warum sollte man eine gut funktionierende Strategie ändern?“, so Hinterleitner.

Und so will man zwar nach dem für Ende 2012 geplanten Umzug der jetzt zum Teil räumlich getrennten

Print- und Onlineredaktion Syn-ergien suchen, aber nicht in der Redaktion: „Wir werden hier wei-terhin egoistisch bleiben“, so Hin-terleitner augenzwinkernd, „und trotzdem zusammenarbeiten.“

Blick in die Zukunft

Über Themen wie Paid Content wird im Hause nicht nachgedacht. „Ich sehe keine Möglichkeit, hier etwas zu vergebühren und das wollen wir auch nicht. Uns geht es primär um die Reichweite“, so Hinterleitner. In der ÖWA Ana-lyse erreichte derStandard.at im zweiten Quartal 2011 rund 18,1%

Reichweite. Auch sonst freut sich die Geschäftsführerin über 2011, die Erwartungen an 2012 schei-nen auch sehr rosig zu sein: „Wir sehen keinerlei Anzeichen, dass es hinunter geht. Wir sehen das heu-rige Jahr sehr optimistisch.“

Die Zukunft der Printzeitung wird von Hinterleitner allgemein nicht sehr schwarz gesehen. „So schnell stirbt man nicht“, so die begeisterte Zeitungsleserin. Nichts- destotrotz gäbe es eine Umwälzung in der gesamten Branche, die nicht nur die Rolle der Journalisten ver-ändere. Vor allem dem Leseverhal-ten der Rezipienten müsse mehr Rechnung getragen werden.

Die Chance für Tablets sieht Hin-terleitner so wie bei Onlinemedien in der Möglichkeit, Nachrichten in Echtzeit zu konsumieren. „Warum sollte man eine Zeitung noch lesen, die bereits vor zwölf Stunden Re-daktionsschluss gehabt hat?“ Wei-terhin eine echte Chance für das gedruckte Medium sieht die Onli-nerin in der Aufbereitung von Hin-tergrundinformationen, denn: „Die Entwicklung schreitet immer wei-ter voran und es gilt nach wie vor, auf den technischen Fortschritt zu reagieren.“

Übrigens: Trotz ihrer Pionier- arbeit spricht sich Gerlinde Hinter-leitner für das Lesevergnügen der Printzeitung aus: „Wenn ich die Wahl habe, eine Zeitung am Papier oder am Tablet zu lesen, dann lese ich sie lieber am Papier.“

Dinko Fejzuli

Caroline wirth

Mit Gerlinde Hinterleitner wurde erstmals eine „Onlinerin“ zur „Medienmanagerin des Jahres“ gekürt.

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Alexander Mitteräcker, Mathias Stöcher, Gerlinde Hinterleitner, Stefan Schlögl, Sabine Bürger und Rainer Schüller bei der Preisverleihung im Studio 44.

„Online ist kein An-

hängsel einer Printaus-

gabe, sondern muss

ein eigenständiges,

dem Medium ange-

passtes Produkt sein.“

gerlinDe hinterleitner

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Page 6: medianet marketing & medien

12 – medianet Biz-talk ClaSSiC Freitag, 17. Februar 2012

Der Österreichische Journalist lud zur Preisverleihung ins Studio 44

Unter top-JournalistenWenn einmal im Jahr die „Creme de la Creme“ der heimischen Medienlandschaft zusammen-kommt, geht es meist darum, die Besten der Branche zu küren: Am Dienstagabend war es so weit, und die von der Branchenzeitschrift Der Österreichische Journalist initiierten Preise an jene Journalisten, die im vergangenen Jahr Namhaftes geleistet haben, wurden vergeben. Hubert Patterer, Chefredakteur der Kleinen Zeitung, konnte als Erster aus der Kategorie „Chefredaktion“ die begehrte Auszeichnung als „Journalist des Jahres“ entgegennehmen. „Medienmanagerin des Jahres“ darf sich Gerlinde Hinterleitner, Online-Geschäftsführerin des Standard, nennen. Die beste Redaktion des Landes hat der ORF.

Ist Social Media für alle da?

Während in den Vorjahren immer wieder Geehrte oder Laudatoren die Chance nutzten, um Missstände in der Branche anzuprangern, blieb harsche Kritik an der Medienszene heuer weitge-hend aus. Die Journalistin und Publizistin Barbara Coudenhove-Kalergi forderte die ORF-Mitar-beiter auf, den Kampf um die Unabhängigkeit des ORF weiterzuführen; dies sei „ein Kampf, den jede Generation ausfechten muss“. Es gehe dabei nicht um die Besetzung eines Büroleiter-Jobs, sagte sie in Anspielung auf die Causa Pelinka, sondern vielmehr um die notwendige Reform des Stiftungsrats – „ich hoffe, dass ihr dranbleibt“, so Coudenhove-Kalergi zu den anwesenden ORF-Journalisten.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz nutzte die Gelegenheit, guten Wind für sein Anlie-gen zu machen, der ORF müsse auch im Bereich Social Media vertreten sein. Da im Rahmen der Auszeichnung, bei der sowohl Journalisten von ORF, Print und Privat-TV geehrt werden, solche Eintracht zwischen den unterschiedlichen Medien herrsche, könne man doch auch einen Preis für ORF und Social Media ins Leben rufen, witzelte Wrabetz: „Das würde niemandem schaden.“

Unter den Geehrten fanden sich wie üblich einige bekannte Gesichter, die die Preise zum wie-derholten Mal entgegennehmen durften. So wurde Patterer, wie schon im Vorjahr, „Chefredakteur des Jahres“, zur „Besten Redaktion“ wurde erneut der ORF gekürt. Einen Sonderpreis gab es für Anneliese Rohrer in der Kategorie „Lebenswerk“. (fej)

Karl Stoss (Casinos Austria), ORF-General Alexander Wrabetz, ÖFB-Boss Hubert Stickler, & Styria-Boss Klaus Schweighofer.

„journalist des jahres“

Bester Chefredakteur des Landes ist Hubert Patterer von der Kleinen Zeitung (li.). Die Laudation auf die Medienmanagerin des Jahres, Standard Online Vorstand Gerlinde Hinterleitner hielt Wolfgang Blau, Chefredakteur „Zeit Online“.

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Auf die Bühne gebeten wurden auch die besten Lokaljournalisten der Bundesländer. Für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde die Doyenne des österreichischen Journa-lismus, Anneliese Rohrer; den Preis übergab ihr Die Presse-CR Michael Fleischhacker.

ÖBB-Postbus-Chef Heinz Stiastny und ORF-Anchorman Armin Wolf.

Die Hausherren des Abends, Johann Oberauer und Kollege Georg Taitl.

Martin Biedermann (ORF) und Martin Himmelbauer (Casinos Austria).

Barbara Coudenhove-Kalergi, Andreas Koller (Sbg. Nachrichten).

Dinko Fejzuli (CR medianet) & Paul Leitenmüller (Hrsg. medianet).

Karin Strobl (CR Regionalmedieni), Ö1 Wirtschaftsressorts, Michael Csoklic.

ORF-Moderatorin Claudia Reiterer und Stadtrat Christian Oxonitsch.

Preisträger des Abends: auch Kurt Kuch (profil) und Rainer Fleckl vom Kurier.

Die beste Redaktion des Landes hat der ORF: Eugen Freund & A. Wrabetz.

VÖZ-GF Gerald Grünberger und News Verlag-Boss Axel Bogocz.

Beste Kulturjournalistin Barbara Rett und Österreich-GF Oliver Voigt.


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