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Date post: 13-Mar-2016
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medianet healtheconomy - die wöchentliche Berichterstattung über die Gesundheitswirtschaft - jeden Freitag in der Wirtschaftsfachtageszeitung medianet
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health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 13. JULI 2012 – 41 Investitionen in Umwelt: Wozabal trotzt Flaute Engagement Christian Wozabal, Chef der gleichnamigen Linzer Dienstleistungsgrup- pe, versorgt Hunderte Kunden in Österreich mit Wäscherei, OP-Wäsche und Medizin- produktedienstleistungen. Und er investiert kräfig in Modernisierungen. Seite 45 © medianet INHALT Healthcare > Studie: Österreichs Gesund- heitssystem ist ineffizient 42 > Neue Regelung für Assistenzberufe 43 > Ärztekammer fordert Reform der Ausbildung 43 > Porr holt sich Teilauftrag für Krankenhaus Wien-Nord 44 Pharmareport und Lifescience > Grazer Uni-Spin-off arbeitet mit Mikroorganismen 44 Medizintechnik und eHealth > Medizingase: Linde inhaliert US-Konkurrenten 45 > GS1 verbessert Logistik von Krebsmedikamenten 45 AUSZEICHNUNG Diabetikervereinigung erhält Schulungs- preis von Pharmahersteller Sanofi Seite 46 JUBILÄUM Gesundheitscluster Oberösterreich feierte zehnjähriges Bestehen Seite 46 MANAGEMENT GENERATIONS- WECHSEL BEI VAMED © GC © Vamed © sanofi SHORT Interview In der Apotheker- kammer hat ein Generations- wechsel stattgefunden: Bei der jüngsten Kammerwahl löste der Wiener Max Wellan (44, Bild) Heinrich Burggasser (63) als Kammerpräsidenten ab. Auch das Präsidium wurde deutlich verjüngt. Mit Wellan vertritt künftig erstmals ein angestellter Apotheker die 5.700 angestellten und selbst- ständigen Apothekerinnen und Apotheker. healtheconomy sprach mit ihm über E-Medi- kation, Liberalisierungen im Arzneimittelhandel, Transpa- renz und die Zukunft seiner Branche. Seite 42 Offene Rechnungen Die Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF hat Griechenland zum Be- zahlen offener Rechnungen in Milliardenhöhe aufgefordert. „Es wäre ein erster Schritt, die angehäuften Außenstände zu begleichen“, sagte der deut- sche Chef der EU-Mission, Horst Reichenbach, am Diens- tag in Athen. Lieferanten in der Industrie sitzen auf einem Berg offener Rechnungen von rund 6,5 Mrd. €. Die Forde- rungen reichen von Arznei- mittellieferungen der Pharma- branche für Krankenhäuser bis hin zu teuren Bauleistungen. Probleme gibt es auch in Portugal. Seite 44 © Österreichische Apothekerkammer © panthermedia.net/Erwin Wodicka vertraut auf www.pharma-logistik.at ans Ziel. Mit Qualität ans Ziel.
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Page 1: medianet healtheconomy

healtheconomymedianet inside your business. today.  Freitag, 13. Juli 2012 – 41

Investitionen in Umwelt: Wozabal trotzt Flaute

Engagement Christian Wozabal, Chef der gleichnamigen linzer dienstleistungsgrup­pe, versorgt Hunderte Kunden in Österreich mit Wäscherei, oP­Wäsche und Medizin­produktedienstleistungen. und er investiert kräfig in Modernisierungen.   Seite 45

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Healthcare> Studie: Österreichs Gesund-

heitssystem ist ineffizient 42> Neue Regelung für

Assistenzberufe 43> Ärztekammer fordert

Reform der Ausbildung 43> Porr holt sich Teilauftrag für

Krankenhaus Wien-Nord 44

Pharmareport und Lifescience> Grazer Uni-Spin-off arbeitet

mit Mikroorganismen 44

Medizintechnik und eHealth> Medizingase: Linde inhaliert

US-Konkurrenten 45> GS1 verbessert Logistik

von Krebsmedikamenten 45

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Diabetikervereinigung erhält Schulungs-preis von Pharmahersteller Sanofi Seite 46

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Gesundheitscluster Oberösterreich feierte zehnjähriges Bestehen Seite 46

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Interview In der Apotheker-kammer hat ein Generations-wechsel stattgefunden: Bei der jüngsten Kammerwahl löste der Wiener Max Wellan (44, Bild) Heinrich Burggasser (63) als Kammerpräsidenten ab. Auch das Präsidium wurde deutlich verjüngt. Mit Wellan vertritt künftig erstmals ein angestellter Apotheker die 5.700 angestellten und selbst-ständigen Apothekerinnen und Apotheker. healtheconomy sprach mit ihm über E-Medi-kation, Liberalisierungen im Arzneimittelhandel, Transpa-renz und die Zukunft seiner Branche. Seite 42

Offene Rechnungen Die Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF hat Griechenland zum Be-zahlen offener Rechnungen in Milliardenhöhe aufgefordert. „Es wäre ein erster Schritt, die angehäuften Außenstände zu begleichen“, sagte der deut-sche Chef der EU-Mission, Horst Reichenbach, am Diens-tag in Athen. Lieferanten in der Industrie sitzen auf einem Berg offener Rechnungen von rund 6,5 Mrd. €. Die Forde-rungen reichen von Arznei-mittellieferungen der Pharma-branche für Krankenhäuser bis hin zu teuren Bauleistungen. Probleme gibt es auch in Portugal. Seite 44

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42 – healtheconomy cover Freitag, 13. Juli 2012

Kommentar

Gesund in den Urlaub

martin rümmele

Urlaubszeit bedeutet Aus-spannen, erholen, bewe-gen und Kraft tanken.

Oder anders gesagt: sich Zeit nehmen für Psychohygiene und Gesundheit. Und vielleicht auch Zeit haben, über ein paar Dinge nachzudenken. Darüber etwa, warum im heimischen Gesundheitswesen zwar mehr als 30 Milliarden Euro pro Jahr ausgegeben werden, aber nur rund zwei Prozent davon für die Prävention.

Oder darüber, warum es im Zeitalter der Informations-technologie, von Transparenz auf allen Ebenen, Internet und Netbanking nach jahrelanger Debatte nicht möglich ist, eine elektronische Gesundheitsakte einzuführen, wo wichtige Be-handlungsdaten zum Nutzen der Patienten und Effizienz-steigerung des Systems um-stritten sind.

Oder darüber, warum immer noch eine Reform der Ärzteaus-bildung fehlt, obwohl allen Beteiligten klar ist, dass in den kommenden Jahren bis zu 50 Prozent der niedergelassenen Ärzte in Pension gehen. Statt-dessen wird diskutiert über die Wichtigkeit des niedergelas-senen Sektors bei der künftigen Gesundheitsreform. Wer die Arbeit tun soll, ist offen.

Es gibt also viel zu tun für die Verantwortlichen im Ge-sundheitswesen. Vielleicht schaffen Sie einige Hürden in der Sommerpause. Apropos Pause: healtheconomy er-scheint wieder Mitte August.

Interview Der neue Apothekerkammer-Präsident Max Wellan über Liberalisierung, ELGA und Gesundheitsreform

„Arzneimittel sind nicht für versandhandel geeignet“

Wien. In der Apothekerkammer hat ein Generationswechsel stattgefun-den: Bei der jüngsten Kammerwahl löste der Wiener Max Wellan (44) Heinrich Burggasser (63) als Kam-merpräsidenten ab. Auch das Prä-sidium wurde deutlich verjüngt. Mit Wellan vertritt künftig erst-mals ein angestellter Apotheker die 5.700 angestellten und selbststän-digen Apothekerinnen und Apothe-ker. healtheconomy sprach mit ihm über E-Medikation, Liberali-sierungen im Arzneimittelhandel und die Zukunft seiner Branche.

healtheconomy: Der Arzneimittel-handel war zuletzt im Umbruch: Drogerien fordern Liberalisie-rungen, Onlineanbieter drängen in den Markt, die Ärzte kämp-fen um ihre Hausapotheken. Wie sehen Sie die Entwicklungen?Max Wellan: Es gab historisch betrachtet immer Liberalisie-rungswellen im Apothekenbereich, Versandhandel ist nichts Neues. Es hat sich aber gezeigt, dass der Versandhandel grundsätzlich nicht für den Arzneimittelbereich geeig-net ist, weil das Thema zu sensibel ist. Der Arzneimittelmarkt sollte wesentlich geprägt sein von Trans-parenz, Sauberkeit und Qualitäts-management auf alle Ebenen; das können nur Apotheken mir ihrer Beratungsqualität leisten.

healtheconomy: Allerdings haben Testkäufe von Konsumen-tenschützern immer wieder auch hier Schwachstellen und den Hang zum Geschäft kritisiert.Wellan: Wir waren mit manchen Tests nicht glücklich, allerdings auch nicht über die Art und Weise. Wir machen selbst natürlich auch Testkäufe und wollen das auch

verstärken. Unsere Erfahrung ist aber, dass die Beratungsqualität in den Apotheken sehr gut ist. Im Schnitt nehmen sich die Apotheker pro Kunden vier Minuten Zeit.

healtheconomy: Ein anderes The-ma, das immer diskutiert wird, sind Arzneimittelfälschungen.Wellan: Das ist ein Aspekt des Ver-sandhandels, wenn Lieferungen gerade aus dem Ausland nicht nachvollziehbar sind. Hier ist die gesicherte Logistikkette, wie sie in Österreich besteht, einfach wich-tig. Und es ist wichtig, dass das so bleibt.Die einzige wirksame Sicher-heit gegen Arzneimittelfälschungen ist der Vertriebsweg Apotheke.

healtheconomy: Sie kritisieren den

Internethandel, sind selbst aber dem Medium gegenüber offen und haben etwa in der Vergangenheit die Apotheken-App mitentwickelt. Wie geht das zusammen?Wellan: Ich bin ein Internat-Fan. Wir müssen natürlich moderne Ka-näle verstärkt nutzen. Hier gibt es viele Möglichkeiten – etwa auch in Richtung Compliance. Mit der App haben wir etwa die Suche nach Nachtdienstapotheken erleichtert, hier ist noch viel möglich.

healtheconomy: Sichtwort E-Me-dikation. Die Apotheker haben das Projekt entwickelt, jetzt steht es. Ihr Vorgänger konnte sich zuletzt auch einen Alleingang vorstellen.Wellan: E-Medikation beurteile ich sehr positiv. Es muss aber gewähr-

leistet sein, dass es funktioniert. Mein Ziel geht aber weiter – es geht um Arzneimittelmanagement gene-rell. Die E-Medikation ist dafür ei-ne technische Basis und eine gute Unterstützung. Wir müssen aber eben Dinge vergleichen, die Com-pliance erhöhen und für mehr Si-cherheit für die Patienten sorgen.

healtheconomy: Wie beurteilen Sie die Gesundheitsreform?Wellan: Ich verfolge die Debatte schon seit Jahren und habe das Ge-fühl, dass jetzt wirklich etwas wei-tergeht. Bei den Spitälern brauchen wir die Transparenz, die es im Arz-neimittelbereich schon gibt. Mein Lieblingswort ist aber ‚Unaufge-regtheit‘. Wir sollten das alles mit-einander und sachlich angehen.

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E-Medikation ist für Wellan nur Teil des größeren Konzepts des Medikamentenmanagements.

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Max Wellan ist neuer Apothekerpräsident; er ist Internet- und Technik-Fan und pocht auf die schnelle Einführung der E-Medikation.

Wien. Österreichs Gesundheits- system wird oftmals als eines der besten dargestellt. Unbestritten ist, dass die Ausgaben für Gesundheit hierzulande hoch sind: 2010 wa-ren das 31,4 Mrd. €, das sind rund elf Prozent des Bruttoinlandspro-dukts. Dass sich die hohen Ausga-ben aber offenbar nicht gleichsam auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung, die Patientenversor-gung und Effizienz des Systems insgesamt niederschlägt, belegt nun eine Analyse des Instituts für Höhere Studien (IHS) im Auftrag der Plattform „Gesundheitswirt-schaft Österreich“, einer Initiative der Wirtschaftskammer Öster-reich (WKO) und des FOPI (Forum der Forschenden Pharmazeu-tischen Industrie in Österreich).

„Ein relativ hoher Ressourcen-einsatz bei einer nur mittelmäßigen Wirkung für die Patienten ergibt eine eher geringe Gesundheits- systemeffizienz. Das bedeutet: Un-ser Gesundheitssystem könnte we-sentlich patientenorientierter und effizienter arbeiten“, betonte Hans Jörg Schelling, WKO-Vizepräsident und Vorsitzender des Hauptver-

bands der österreichischen Sozial-versicherungsträger, bei der Prä-sidentation der Studie gemeinsam mit dem IHS-Gesundheitswirt-schaftsexperten Thomas Czypion-ka und FOPI-Vizepräsident Ingo Raimon. Ziel müsse es daher sein, den Patientennutzen zu stärken und Effizienzpotenziale zu heben.

Für die Studie „Public Sector Per-formance: Gesundheit“ wurden ver-schiedene Methoden der Effizienz-

messung in Gesundheitssystemen gegenübergestellt und analysiert. Ziel war es, aufzuzeigen, in wel-cher Relation Kosten und Ergeb-nisse im heimischen Gesundheits-system stehen und wie Österreich damit im internationalen Vergleich abschneidet. Fazit: Die outcome-orientierte Performance des hei-mischen Gesundheitssystems liegt im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld. Die Effizienz des

Gesundheitssystems liegt nur im hinteren Drittel im internationalen Vergleich.

Raimon: „In einem effizienten Gesundheitssystem können die Menschen gesünder alt werden. Die aufgezeigten Ansätze gehen in eine klare Richtung: bessere Nut-zung der vorhandenen Ressour-cen und Investition in innovative Lösungen, die die Bevölkerungs-gesundheit verbessern und so-mit Kosten im nachgeschalteten Bereich verringern.“

„Derzeit haben wir eine einrich-tungsorientierte Finanzierung, aber keine bedarfsorientierte Ver-sorgung. Ohne eine umfassende Gesundheitsreform wird es nicht möglich sein, Effizienzsteige-rungen im System zu erreichen“, betonte Schelling mit Verweis auf die aktuelle politische Punktuati-on. Dabei gehe es aber nicht nur um effizienzsteigernde und kos-tendämpfende Schritte, sondern auch um die Förderung von Eigen-verantwortung, unterstrich Schel-ling: „Prävention ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern in erster Linie des Bewusstseins.“ (iks)

reform Kassen, Wirtschaftskammer und Industrie fordern bedarfsorientierte Struktur und Verbesserungen im System

Studie: Gesundheitswesen ist ineffizient

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Gesundheitsminister Stöger muss das System verbessern, sagt eine neue Studie.

GRAFIK DER WOCHE

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Quelle: APA/Bundeskanzleramt; Grafik: Raimund Appl

voll und ganz eher ja

eher nein

Männer

gar nicht

Frauen

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921

42

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Balance zwischen meiner Arbeit,privaten Verpflichtungen und Freizeitstimmt – in Prozent (gerundet)

„Frauenbarometer” Mai/Juni 20121.015 Online-Befragte

Page 3: medianet healtheconomy

zehnten wurde versucht, die Be-stimmungen zu den Sanitätshilfs-diensten und dem medizinischen technischen Fachdienst zu refor-mieren“, sagte SPÖ-Gesundheits-sprecherin Sabine Oberhauser.

Lob von der Ärztekammer

Für die Sanitätshilfsdienste wird mit diesem Gesetz eine Absicherung geschaffen, die den Berufs-angehö-rigen mehr Möglichkeiten des be-ruflichen Fortkommens sowie eine qualitätsgesicherte Ausbildung bringt. Die medizinisch-technischen Fachdienste werden zu einem Beruf weiterentwickelt. Zudem wurden

Übergangsregelungen für die me-dizinisch-technischen Fachkräfte geschaffen, die seit Langem in die-sem Bereich arbeiten. Zustimmung kommt von der Ärztekammer: Für den Obmann der Bundesfachgrup-pe Radiologie, Franz Frühwald, ist das durchaus akzeptabel: „Die me-dizinischen Assistenzberufe absol-vieren im Rahmen ihrer Ausbildung wesentlich mehr Praxisstunden als Radiologietechnologinnen und -technologen. In der Praxis ist dann auch kein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Berufsgrup-pen feststellbar, im Gegenteil, beide arbeiten zur vollsten Zufriedenheit von Ärzteschaft und Patienten.“

HEALTH:CARE healtheconomy – 43Freitag, 13. Juli 2012

Berufsbild Neue Regelung klärt Aufgaben und Ausbildung von Sanitätshilfsdiensten und medizinisch-technischen Fachdiensten

Gesetz für MedizintechnikerIna KarIn SchrIebl

Wien. Der Nationalrat hat das Medizinische Assistenzberufe- Gesetz (MABG) beschlossen. Hin-tergrund ist die Erkenntnis, dass es im Gesundheitsbereich keine Hilfs-dienste, sondern Assistenzberufe braucht. „Damit stellen wir sicher, dass junge Menschen, die im me-dizinischen Bereich tätig werden, ein Leben lang auf eine gute Ausbil-dung zurückgreifen können“, sagte Gesundheitsminister Alois Stöger.

Überdies wurde die Möglichkeit geschaffen, dass sich Menschen im Bereich der medizinischen As-sistenzberufe auch bis hin zur Be-rufsreifeprüfung entwickeln kön-nen. Zudem sei ein hohes Maß an Mobilität innerhalb der betroffenen Berufsfelder – also die Chance, sich in verwandten Berufsfeldern wei-terzuentwickeln – gegeben.

„Das derzeitige Gesetz stammt aus dem Jahr 1961. Seit Jahr-

Reform eines Berufsgesetzes, das noch aus dem Jahr 1961 stammt.

Medizinisch-technische Fachberufe haben künftig mehr Fortbildungsmöglichkeiten.

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Reform Kammerforderung

ÄrzteausbildungWien. Wiens Ärztekammerpräsi-dent Thomas Szekeres spricht sich für eine „elastische und bedarfs-orientierte Ausweitung“ der Stu-dienplätze an den medizinischen Universitäten aus. In Zukunft wür-den mehr Ärztinnen und Ärzte in Österreich benötigt. Die Zahl der Interessenten sei hoch, die Studi-enplätze jedoch seien limitiert, wie sich bei den aktuell stattfindenden Aufnahmetests wiederum zeige.

„Wir werden in den kommen-den fünf bis sieben Jahren einen dramatischen Pensionsschub erle-ben. Gleichzeitig wird der Bedarf an qualifizierten Ärztinnen und Ärzten steigen, vor allem in den großen urbanen Krankenhäusern und Kliniken, aber auch im nieder-gelassenen Bereich am Land.“ Dazu komme, dass die Anzahl der Ärz-tinnen steige. „Da nach wie vor die Hauptlast in der Kindererziehung bei Frauen liegt, benötigen wir an-dere Organisationsstrukturen in den Spitälern, Serviceeinrichtungen wie Kinderhorte sowie neue Model-le der Kooperation von Ärztinnen im niedergelassenen Bereich.“

Mit Wochenstundenbelastungen von 60 und mehr werde es in Zu-kunft jedenfalls nicht mehr gehen. „De facto brauchen wir mehr Stu-dienabsolventen, und das spätes-tens ab dem Jahr 2017“, betont Szekeres. Er fordert eine dringend notwendige Reform der Ausbildung nach dem Studium: „Der Turnus ist in der derzeitigen Form zu hinter-fragen.“ Das beweise nicht zuletzt eine umfassende Studie. (iks)

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Wiens Ärztekammerchef Thomas Szekeres fordert Ausbildungsreform.

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Betrugsprozess gegen GlaxoSmithKline

Washington. Insgesamt drei Mrd. USD, umgerechnet 2,38 Mrd. €, bezahlt GlaxoSmithKline, damit die Ermittlungen beim größten Betrugsprozess im US-Gesundheitswesen eingestellt werden. Die USA wollte die Werbe- und Verkaufspraktiken bei mehreren Medikamenten des Unternehmens, darunter das umstrittene Diabetes-Me-dikament „Avandia“ und das Antidepressiva „Paxil“ und „Wellbutrin“, nicht tolerieren. Glaxo lässt sich die Beendigung der strafrechtlichen Untersu-chungen eine Mrd. USD kosten, zwei Mrd. USD die Abdeckung der zivilrechtlichen Aspekte. Die US-Regierung will zukünf-tig die Vertriebspraktiken des Konzerns überwachen.

Indien startet GesundheitsprogrammMumbai. Indien hat nun die Pläne für ein flächendeckendes Gesundheitsprogramm veröf-fentlicht: Die Regierung will für 5,4 Mrd. USD erreichen, dass die 1,2 Mrd. Inder in Zukunft umsonst Nachahmer-medikamente (Generika) zur Verfügung gestellt bekommen. Die Verschreibung von Origi-nalmedikamenten soll künftig sogar mit einer Strafe belegt werden. Für internationale Pharmakonzerne wie Bayer, Pfizer, GlaxoSmithKline oder Merck, die Indien bis jetzt als lukrativen Wachstumsmarkt eingestuft haben, wird die Umsetzung herbe Verluste bringen. Bis 2017 soll das Pro-gramm zur Hälfte umgesetzt sein, begonnen wird bereits Ende 2012.

Personeller Wechsel bei Führung von Merz

Frankfurt. Der deutsche Fami-lienpharmakonzern Merz hat einen Führungs- und Genera-tionswechsel eingeleitet. Phi-lip Burchard hat Anfang Juli Martin Zügel als Sprecher der Geschäftsführung abgelöst. Merz ist abhängig von seinem Kassenschlager „Memantine“ gegen Alzheimer, der in Kürze seinen Patentschutz verlieren wird. Der aktuelle Umsatz macht rund 900 Mio. € aus. Als erstes Nicht-Familienmitglied wird außerdem Andreas Krebs noch in diesem Jahr die Füh-rung des Gesellschafterrats übernehmen.

44 – healtheconomy PharmarePort:Lifescience Freitag, 13. Juli 2012

Graz. Medikamente müssen absolut keimfrei erzeugt und verpackt wer-den, Lebensmittel verderben durch Mikroorganismen: Neue Wege der Kontrolle von Reinräumen und Entkeimungsmethoden auf Basis flüchtiger antimikrobieller Wirk-stoffe beschreitet nun eine Gra-zer Unternehmensgründung; das Know-how dazu wurde im Grazer K1-Kompetenzzentrums „Research Center Pharmaceutical Enginee-ring“ (RCPE) entwickelt, das nun den Bereich Reinraummikro- biologie in das neue Unternehmen „Proombiotics“ ausgliedert.

Mikroorganismen machen Pflan-zen und Menschen krank, können diese aber auch schützen: Um um-weltfreundliche Dekontiminations-technologien zu entwickeln, nutzt das Grazer Spin-off gerade diese Möglichkeiten aus der Natur. Zum Einsatz kommen flüchtige Wirk-stoffe, die in pflanzenassoziierten Mikroorganismen zu finden sind.

In Graz wird seit Jahren an der Charakterisierung von Ökosyste-men, die durch das Zusammen-spiel von vielerlei Organismen ge-prägt sind, geforscht. Mikrobielle

Gemeinschaften haben dabei ei-nen besonderen Stellenwert: U.a. zeigte sich, dass Bakterien aus dem steirischen Ölkürbis auch Keime wie den gefährlichen Methicillin- resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) im Wachstum hemmt. „Die Hemmung basiert zum Beispiel auf der antimikrobiellen Wirkung von flüchtigen Verbindungen, die von pflanzenassoziierten Mikro-organismen produziert werden“,

schildert der bisherige RCPE-Pro-jektleiter und nunmehrige Jungun-ternehmer Stefan Liebminger.

Die chemische Auswertung der flüchtigen Verbindungen führte zu neuen Wirksubstanzen, die zur Ab-tötung von Pathogenen beitragen. „Von der biologischen Wirkung in der Landwirtschaft wollen wir dieses Prinzip nun für weitere Be-reiche nutzbar machen und in den industriellen Maßstab überführen“,

so Liebminger. Er sieht v.a. für die Entkeimung von Reinraumberei-chen Zukunftsperspektiven. Daher konzentriert man sich vorerst auf Kunden aus dem Bereich der Medi-zin und Lebensmittelherstellung.

Zweites Spin-off

„Proombiotics“ ist das zwei-te Spin-off des Grazer K1-Kom-petenzzentrums „Research Cen-ter Pharmaceutical Engineering“ (RCPE), das als außeruniversitäres Forschungsunternehmen auf dem Gebiet der pharmazeutischen Pro-zess- und Produktentwicklung tätig ist. 2009 hat es u.a. das Projekt „In-novative Konzepte für Reinraum-technologie“ gestartet. Die Ergeb-nisse sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Als Gesellschaf-ter hat der Jungunternehmer die Leiterin des Instituts für Umwelt-biotechnologie an der TU-Graz, Gabriele Berg, sowie Josef Ortner vom Unternehmen Ortner Rein-raumtechnik gewonnen. Ermöglicht wird das Spin-off mit Förderungen der FFG und der Steirischen Wirt-schaftsförderung.

forschung „Proombiotics“ als weitere Gründung des Grazer K1-Kompetenzzentrums RCPE

spin-off geht Keimen an den Kragen

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Jungunternehmer Stefan Liebminger arbeitet mit Mikroorganismen.

hintergrund Finanz-Troika fordert Griechenland auf, offene Schulden zu bezahlen; betroffen ist Gesundheitsbranche

eurokrise bremst industrieWien/Brüssel. Die Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF hat Griechenland zum Bezahlen of-fener Rechnungen in Milliarden-höhe aufgefordert. „Es wäre ein erster Schritt, um die angehäuften Außenstände zu begleichen“, sagte der deutsche Chef der EU-Mission, Horst Reichenbach, am Dienstag in Athen. Die Experten der drei Institutionen wollen sich vor Ort über Reformfortschritte informie-ren und darüber entscheiden, ob das pleitebedrohte Euro-Land die nächste Kredittranche erhalten kann. Lieferanten in der Indus-trie sitzen auf einem Berg offener Rechnungen von rund 6,5 Mrd. €. Die Forderungen reichen von Arz-neimittellieferungen der Pharma-branche für Krankenhäuser bis hin zu teuren Bauleistungen.

Deutsche Pharmakonzerne wol-len Griechenland auch weiter mit Medikamenten versorgen. „Wir lie-fern unverändert weiter“, sagte ein

Sprecher von Deutschlands größ-tem Pharmahersteller Bayer zu Reuters. Doch hinter den Kulissen brodelt es. Der auf Blutplasma-produkte spezialisierte deutsche Pharmakonzern Biotest stellt etwa wegen unbezahlter Rechnungen in Millionenhöhe seine Lieferungen nach Griechenland bereits ein.

Merck bremst Portugal

Der deutsche Pharma- und Che-miekonzern Merck will umgekehrt die schlechte Zahlungsmoral der staatlichen Krankenhäuser in Por-tugal nicht länger hinnehmen. Das DAX-Unternehmen hat der Regie-rung in Lissabon gedroht, künftige Forschungsprojekte in zweistelli-ger Millionen Euro-Höhe abzuzie-hen, wenn sich die Krankenhäu-ser nicht an Abmachungen zur Schuldentilgung halten, bestätigte ein Sprecher der Merck KGaA am Montag. (iks)

Bayer liefert weiter, Merck droht Portugal, Blutplasmaproduzent Biotest stellt Lieferungen ein.

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Die Finanzkrise in Südeuropa trifft auch die Pharmabranche.

investitionen Wiener Großspital wird im Endausbau 825 Mio. € kosten – Porr-Anteil vorerst bei 98,4 Mio. €

Porr baut ersten teil von Krankenhaus nordWien. Die Bauarbeiten für das neue Krankenhaus Wien-Nord schreiten voran: Der Baukonzern Porr hat den Zuschlag für die Errichtung des Rohbaus erhalten, teilte das Unternehmen mit. Das Auftragsvo-lumen beträgt 98,4 Mio. €. Mit den Arbeiten soll im Herbst begonnen werden, berichtete eine Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenver-bunds (KAV). Der KAV fungiert bei dem Projekt nun selbst als Bauherr und vergibt Einzelaufträge.

Vom Plan, einen Generalunter-nehmer zu beauftragen, der das Krankenhaus bauen soll, ist der KAV abgekommen. Nun agiert er als Bauherr und vergibt Einzelauf-träge. „Im Sinne eines gestärkten Wettbewerbs können wir dadurch den besten Preis und die beste

Qualität garantieren“, begründe-te die Sprecherin. Im Rahmen ei-ner europaweiten Ausschreibung hat nun Porr den Zuschlag für die Errichtung des Rohbaus erhalten.

Errichtet wird der Komplex auf einem ehemaligen ÖBB-Areal in der Brünner Straße. „Wir sind mit den Bauarbeiten im Zeitplan“, un-terstrich die Sprecherin. Derzeit werde die Baugrube ausgehoben. Das Krankenhaus soll 2015 in Teil- und 2016 in Vollbetrieb gehen.

Das Krankenhaus Wien-Nord wird über 800 Betten verfügen. Pro Jahr sollen 46.000 Patienten stati-onär und 250.000 Menschen ambu-lant versorgt werden können, hieß es. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Kalkulationen vom Jänner 2009 auf rund 825 Mio. €.

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Das Krankenhaus Wien-Nord soll 2016 in Vollbetrieb gehen.

Neue Präparate sollen die erwarteten Umsatzausfälle abfedern.

Glaxo hat nun die Werbe- und Ver-triebspraktiken in den USA geändert.

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Medizintechnik:e-health healtheconomy – 45Freitag, 13. Juli 2012

Magnetresonanz mit digitaler Technik

Steyr. Im Radiologie-Institut des Gesundheitszentrums Steyr ist seit einigen Wochen „Ingenia“ in Betrieb, ein Hoch-leistungs-Magnetresonanzto-mograph (MRT) der neusten Generation von Philips, der erstmalig auf digitaler anstatt auf analoger Technik basiert. Der neue MRT soll durch die höhere Bildqualität die Dia-gnose erleichtern.

Innovation durch WeiterdenkenStuttgart/Renningen. Der deut-sche Technologiekonzern Bosch investiert 160 Mio. € in die Errichtung eines Knoten-punkts für Forschung und Ent-wicklung. Nach der Fertigstel-lung Anfang 2014 sollen 1.200 Mitarbeiter in Renningen bei Ludwigsburg arbeiten. Wirt-schaftliche Entwicklungschan-cen sieht Bosch im Bereich der Sensorik und Telemedizin.

Movianto hat Großteil des EuropageschäftStuttgart. Der deutsche Logistik- und Transportdienstleister für die Pharma- und Healthcare-Industrie, Movianto, hat sei-nen bestehenden Vertrag mit LEO Pharma, dem Entwickler und Produzenten von Medika-menten für dermatologische und thrombotische Patienten, auf weitere europäische Länder ausgeweitet.

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Mit einer Untersuchung kann man den gesamten Körper darstellen.

Wien. Schwere Krankheiten wie Krebs können in einer Chemothera-pie mit hochwirksamen Arzneimit-teln – den sogenannten Zytostatika – gut bekämpft werden. Allerdings müssen Berufsgruppen wie Ärzte, Apotheker oder Pflegepersonal im Umgang mit diesen Medikamenten besondere Vorsichtsmaßnahmen beachten. Daher nehmen Zytosta-tika auch im innerbetrieblichen Handling, wie in der patienten-bezogenen Zubereitung durch die Apotheke, dem Transport, der La-gerung oder der Entsorgung, eine Sonderstellung in der Kranken-hauslogistik ein.

Hohe Standards

Einheitliche Standards von GS1, die bereits in vielen Branchen wie etwa der Lebensmittelindustrie über viele Jahre erfolgreich im Ein-satz sind, unterstützen seit Kurzem auch die Handhabung von Zytosta-tika im Wiener AKH. Zur Reduktion manueller Eingriffe und der Mini-mierung von Fehlermöglichkeiten entlang der Versorgungskette ha-ben die Krankenhausapotheken des

AKH Wien, CATO Software Solu-tions, GS1 Austria Healthcare und betroffene Pharmahersteller ein gemeinsames Projekt initiiert.

„In der Zubereitung von Zytosta-tika kommen im AKH 68 Arzneimit-tel zum Einsatz, mit dem Endpro-dukt werden Stationen des AKH, des St. Anna Kinderspitals und des Sanatoriums Hera beliefert. Die 68 Arzneimittel müssen im SAP- Warenwirtschaftssystem wie auch

in einer eigenen Software zur Zy-tostatikazubereitung CATO erfasst werden“, gibt Elfriede Dolinar, Pro-jektleiterin für die AKH-Anstalts-apotheke, Einblick in den Ablauf.

Ziel war es, mithilfe einer scan-nerbasierten Logistik den gesam-ten Lieferweg automatisiert zu verfolgen. „GS1 Standards identi-fizieren Produkte oder Lieferein-heiten eindeutig und sorgen für eine durchgängige, elektronische Rückverfolgbarkeit entlang der ge-samten internen Prozessabläufe“, gibt Barbara Dorner, Business Development Manager Healthcare bei GS1 Austria, Einblick in das Projekt. Mithilfe von Scannern werden Daten automatisch erfasst und verarbeitet – von der Waren-anlieferung in der Apotheke, dem Wareneingang im Reinraum, der Zubereitung und Anlieferung auf der Station bis hin zur Verabrei-chung am Krankenbett.

„So können die Informationen an unterschiedlichen Identifika-tionspunkten rasch und einfach auf Richtigkeit überprüft und die gesamte Datenhaltung optimiert werden“, erklärt Dorner. (iks)

logistik GS1, Pharmafirmen und AKH Wien standardisieren Logistik für Krebsarzneien

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Zytostatika-Zubereitung ist sehr heikel und muss genau ablaufen.

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München. Der deutsche Industrie- gasekonzern Linde steht erneut vor einer Milliardenübernahme. Für umgerechnet rund 3,6 Mrd. € will das Unternehmen den in Florida ansässigen US-Sauerstoffgeräte-hersteller Lincare schlucken. Mit dem Zukauf wird Linde weltweit führend im Healthcare-Geschäft mit Medizingasen und der Gase-versorgung von Atemwegspati-enten und verdrängt den bisherigen

Platzhirsch Air Liquide aus Frank-reich auf den zweiten Platz. Zudem verdoppelt der Konzern mit Lin- care seinen Umsatz im Gasege-schäft in Nordamerika, wo Linde zuletzt noch Nachholbedarf sah.

Wachstum im Health-Bereich

„Mit dieser strategischen Akqui-sition können wir den nächsten großen Schritt auf einem stabilen, zukunftsträchtigen und profitablen Geschäftsfeld machen“, sagte Lin-de-Chef Wolfgang Reitzle. Für den Manager ist Lincare bereits der zweite große Milliardencoup nach der Akquisition von BOC für rund zwölf Mrd. € vor sechs Jahren.

Reitzle hatte das Geschäft mit medizinischen Gasen und der Ver-sorgung von Atemwegskranken zu Hause stets als eines der Felder genannt, das über Zukäufe ausge-baut werden soll. Erst vor weni-gen Monaten hatte Linde für rund 590 Mio. € vom US-Wettbewerber Air Products das Geschäft mit Be-atmungs- und Schlaftherapien in verschiedenen europäischen Län-dern erworben. (iks)

Medizinische Gase Deutscher Konzern kauft weiter zu

linde inhaliert erneut

Der Gas-Konzern Linde kauft im US-Markt weiter zu und wird zur Nummer 1.

textilien Systemanbieter Wozabal erreicht 2011 mit „gesundem“ Wachstum von 4,5% einen Umsatz von 60 Mio. Euro

Wozabal erweitert angebot und forciert Umweltschutz

Linz . Wirtschaftskrise und Spardruck der Gesundheitsbud-gets führen auch bei den System-partnern der Krankenhäuser zu einem stagnierenden Markt. Neu-eröffnungen von Spitälern, Seni-oren- und Pflegeheimen haben trotz steigender Nachfrage eine Zwangs-verschnaufpause eingelegt. „Trotz-dem“, sagt Christian Wozabal, Chef der gleichnamigen Linzer Dienst-leistungsgruppe, die mit rund 800 Mitarbeitern 55 Krankenhäuser, 219 Seniorenheime, 450 Hotels und 600 Industriekunden mit Wäsche-rei, OP-Wäsche und Medizinpro-duktedienstleistungen, etc., rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, ver-sorgt, „konnten wir auch 2011 ein gesundes organisches Wachstum von 4,5% erwirtschaften und rech-nen für heuer mit einer ähnlichen Entwicklung.“

Innovation & Prozesse

„In Zeiten stagnierender Märkte besteht unsere Chance vor allem darin, in neue Produkte, Techno-logien und Prozesse sowie in die Weiterbildung unserer Mitarbei-ter zu investieren“, sagt Christian Wozabal. In den nächsten Jah-ren werden rund 15 Mio. € investiert. Die Modernisierung und Ökologisierung des Maschinen-parks sowie die Optimierung aller Prozesse, so Wozabal, erhöhe nicht nur unmittelbar die Effizienz und Leistung des Betriebes, sondern drücke sich auch spürbar durch 40% niedrigere Kosten für ther-mische- und elektrische Energie aus. Dass damit allein im zweiten Halbjahr 2011 auch um 453 Ton-nen CO2 weniger emittiert wurden, ist ebenso erfreulich. „Wir haben das Thema ‚Energieeffizienz‘ zu

einem großen Projekt gemacht und alle Mitarbeiter an allen Standorten Top-Down vom Chef bis zur Hilfs-kraft sensibilisiert“, erzählt Chris-tian Wozabal. „Dies soll neben der technischen Einsparung von rund 25% nochmals bis zu 20% Einspa-rung durch den eigenverantwort-lichen, behutsamen Umgang mit Energie bewirken.

Das beste aus zwei Welten

Als einer der traditionsreichs-ten Vertreter der Mehrweg-OP-Medizinprodukte bietet Wozabal nun auch Komplett-Sets für OPs als Dienstleister an. Dabei werden die bewährten Mehrweg-OP-Tex-tilien mit Einweg-Verbrauchs-materialien (Drainagen, Sprit-

zen, etc.) kombiniert. „Wir wollen die eigentlich sehr willkürlichen Schranken zwischen Einweg und Mehrweg – auch im Kopf – aufhe-ben. Es ist kein ‚Für und Wider‘, sondern ein ‚Sowohl als Auch‘, das wir unseren Kunden in hoher Fre-quenz und Logistikkompetenz aus einer Hand einfacher und günsti-ger anbieten können“, so Christian Wozabal. „Wir wollen für jeden einzelnen OP maßgeschneiderte Pakete an Medizinprodukten anbie-ten und nehmen dazu das Beste aus der Mehrweg- und Einwegwelt.“

Industriekunden boomen

Während der Sektor der Kran-kenhäuser derzeit stagniert, fährt die Wozabal-Gruppe bei der Ser-

vicierung der Industriekunden – wie etwa den Laboratorien der Pharmazeutischen Industrie, der Forschung, aber auch generell bei Industriebetrieben mit starken Arbeitsschutznotwendigkeiten – Wachstumsraten von bis zu 20% jährlich ein. „Hier hilft uns die Kompetenz und Verlässlichkeit, die wir aus dem Gesundheits- sektor jahrzehntelang gewonnen haben“, sagt der Unternehmens-chef.

Auslandsmärkte

Besondere Freude hat Christian Wozabal mit seinem Tochter- unternehmen in Tschechien: „Die-ser Musterbetrieb wächst mit über 30% jährlich.“

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In einem stagnierenden Markt werden heuer 3,5% Wachstum und Investitionen von ca. 15 Mio. € erwartet.

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Systemanbieter Christian Wozabal punktet auf mehreren Wegen: maßgeschneiderte Services für Spital, OP, Pflege und Industrie.

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46 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 13. Juli 2012

Menschen, über die Man spricht

ANdREAS StEINER, GE­SCHäftSfüH­RER PERI GMbH

Nach 22 Jahren im österreichischen Gesundheitswesen widmet sich Andreas Steiner nun neuen Aufgaben als Geschäftsführer von Peri Future Hospital GmbH, die in Entwicklung, Betreuung und Umsetzung von Projekten im österreichischen Gesundheitssektor tätig ist. Steiner, lange in der Pharmaindustrie und zuletzt als Vorstands-direktor der Tiroler Spitalsholding TILAK tätig, bietet in seiner neuen Funktion nun verstärkt Dienstleistungen im Spitalssektor an.

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Jubiläum Der oberösterreichische Gesundheits-Cluster wurde 2002 gegründet und entwickelt sich prächtig

Zehn Jahre hochmotiviertLinz. Der Gesundheits-Cluster (GC) – Fortschrittmacher der Medizin- und Gesundheitstechnologie – ist eine Initiative der Clusterland Ober- österreich GmbH und wurde 2002 gegründet. Seit Bestehen konnten 40 innovative Ideen in Cluster- Kooperationsprojekten mit insge-samt 144 Partnerbetrieben und einem Projektvolumen von knapp acht Mio. € erfolgreich umgesetzt werden. Derzeit vernetzt der Ge-sundheits-Cluster 220 Partner- unternehmen.

Prominente Gratulanten

Allein diese Zahlen waren bei der zehnjährigen Geburtstagsfei-er Grund zum Jubeln. Unter den Gratulanten: Michael Farthofer (Geschäftsführer AKAtech Pro-duktions- und Handels GmbH und Beiratssprecher des Gesundheits-

Clusters), Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl, Karl Lehner (Vorstands-direktor der OÖ. Gesundheits- und Spitals AG) und Philipp Wittmann (Manager des Gesundheits-Clus-ters der Clusterland Oberöster-reich GmbH).

Besondere Highlights in den ver-gangenen zehn Jahren waren der erste Lieferantentag in Erlangen, vier österreichische Gruppenstän-de auf der MEDTEC Europe in Stuttgart mit 75 Mitausstellern, Ausschreibung der Ideenwettbe-werbe „GC-Genius“ und „Integri“, acht Auflagen des Pflegemagazins einfach leben sowie zahlreiche Ko-operationsprojekte, in denen neue Technologien und Produkte ge-meinsam entwickelt wurden.

Der GC wird auch künftig auf Zukunftsfelder setzen: Life Science, Ambient Assisted Living, Medtech-Marketing, High-Level-Medizin, Integrierte Versorgung, Medizin-Mechatronik, IT-Software, Apps.

Bisherige Bilanz der Kooperation: Projektvolumen von knapp acht Millionen Euro investiert.

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Gratulanten (v.li.): Michael Farthofer, Viktor Sigl, Karl Lehner und Philipp Wittmann.

Linz. Um gesund zu bleiben, ist um-fassende Information und seriöse Aufklärung wichtig. Eine Gesund-heitsjournalistin, der beides seit Jahren gelingt, ist Ricarda Rei-nisch-Zielinski. Deshalb wurde die Verantwortliche der ORF-Sendung „bewusst gesund“ nun mit dem Valentin-Ladenbauer-Preis der Apothekerkammer Oberösterreich in Linz ausgezeichnet. Preisgeld: 2.000 €. In der zweiten Kategorie, dem „Nachwuchspreis“, gab es 17 Einreichungen. Die Journalistin-nen Ines Lindinger und Verena Schöberl erhielten je 1.000 €.

„Apotheker und Journalisten verbindet nicht nur das ein oder andere Gesundheitsthema, uns allen geht es um die umfassende Information, Aufklärung und Be-wusstseinsbildung in der Öffent-

lichkeit“, erklärten Oberösterreichs Apothekerkammer-Präsidentin Ul-rike Mursch-Edlmayr und Vizeprä-sidentin Monika Aichberger. (fei)

Auszeichnung Oberösterreichs Apothekerkammer

ORF-Journalistin wurde geehrtWien. Mit dem „Gerti Reiss Fonds“ stellt Sanofi bereits zum zweiten Mal in der Geschichte der öster-reichischen Niederlassung des Pharmaunternehmens einen jähr-lichen Betrag von 5.000 € für jene österreichischen Organisationen zur Verfügung, die die Schulung von Diabetespatienten als Organi-sationszweck gewählt haben.

In diesem Jahr ging die Dotation an die ÖDV (Österreichische Dia-betikervereinigung) für das Projekt „Diabetes-Up-Date für Jugend- liche“. „Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir für das ‚ÖDV-Diabe-tes-Up-Date‘ für junge Diabetiker von 13 bis 17 Jahre vom Gerti Reiss Schulungsfonds Unterstützung er-halten. Es ist bemerkenswert und hat uns gleich sehr beeindruckt, dass eine so große Firma wie Sa-

nofi die Wertschätzung für eine engagierte Mitarbeiterin in dieser Form weiter ausdrückt“, so ÖDV-GF Ursula Schaffer. (fei)

Unterstützung Österreichs Diabetikervereinigung

Sanofi-Schulungsfonds zuerkannt

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Hilfe für die Spitalsreform Die wirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen für Krankenhäuser werden anspruchsvoller. Eine qualitativ hochwertige medizinische Ver-sorgung müssen die Verantwort-lichen aber weiterhin gewährlei-sten. Dass dies mit geschicktem Management durchaus möglich ist, zeigen die Beispiele in die-sem Buch aus Deutschland. Die Stellhebel, die Klinikmanagern generell zur Verfügung stehen, um die Leistungs- und Wettbe-werbsfähigkeit ihrer Häuser zu verbessern und sie „fit für die Zukunft“ zu machen, werden in kompakter Form dargelegt. Anschließend wird dieses Know-how um nutzwertige Co-Autoren-Beiträge aus der Praxis ergänzt; erfahrene Kli-nikmanager und Spezialisten

aus der Gesundheitswirtschaft nehmen hier zu ausgewählten Herausforderungen der Branche Stellung und skizzieren, wie sie diese angegangen sind und welche Erkenntnisse sich aus „ihrem“ Einzelfall verallgemeinernd ableiten lassen. (fei)

Ulrich Kroff: Patient Krankenhaus – wie Kliniken der Spagat zwischen Ökonomie und medizinischer Spitzenleistung gelingt. Gabler Verlag, 206 Seiten, 44,95 €, ISBN-13: 978-3834934338

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Menschen, über die Man spricht

Erhielt den Valentin-Ladenbauer-Preis: Ricarda Reinisch-Zielinski (mi.).

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Zeichnete Diabetikervereinigung aus: Sanofi-Chef Roman Gamerith.

JoACHIM HASEN­MAIER, bE­REICHSlEItER boEHRINGER

Boehringer Ingelheim hat Joachim Hasenmaier in die Unternehmens-leitung berufen. Am 1. Oktober übernimmt der 52-Jährige die Verantwortung für den Unternehmensbereich Selbstmedikation und Tiergesundheit. Vor seiner Berufung hatte er die Geschäftsverantwortung für Nordeuropa und Kanada, von 2001 bis 2011 war er Bereichs-leiter Tiergesundheit. Vor seinem Eintritt bei Boehringer war er in führender Verantwortung für Tiergesundheit international tätig.

NoRbERt vAN RooIJ, CEo GRüNENtHAl ÖStERREICH

Norbert van Rooij (51) übernahm die Geschäftsführung von Grü-nenthal Österreich. Das Pharmaunternehmen ist Spezialist in Entwicklung und Vermarktung von Medikamenten zur Therapie akuter und vor allem chronischer Schmerzen. Nach zwei Jah-ren gibt es mit dem Niederländer nun wieder eine eigene Geschäftsführung in der Niederlas-sung. Zuvor war er bei Grünenthal als Director of Governmental Affairs und Health Policy für Europa und Australien verantwortlich.

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Astellas: Gespräch über Pharma-Zukunft

Wien. Das japanische Pharma-unternehmen Astellas erzielt weltweit seit Jahren robustes Wachstum. Die Astellas-Region CEE liefert mit ihrer Markt-führerschaft in den Bereichen Urologie und Transplantations-medizin einen großen Beitrag dazu. Über Herausforderungen für Pharmaunternehmen in dieser Region wird Astellas Eu-ropa Senior Vice President Wim Kockelkoren am 26. Juli um 19 Uhr im Hotel „Sacher“ bei einem Pressedinner sprechen.

Public Health-Agentur hat neues Büro

Wien. Die Wiener PR-Projektge-sellschaft mbH „Public Health“ hat gerade neue Büroräume bezogen. Das auf maßgeschnei-derte Öffentlichkeitsarbeit bei Gesundheitsthemen, -institu-tionen und -produkten spezi-alisierte Public Relations-Un-ternehmen firmiert nun unter Wiener Adresse 8. Gemeinde-bezirk. Die offizielle Büroein-weihung erfolgt im September. Mehr Infos dazu s. unter www.publihealth.at

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Astellas Europa Senior Vice Presi-dent Wim Kockelkoren in Wien.

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Das Team von „Public Health“ hat neue Büroräume in Wien bezogen.

Wolfgang Kaltenegger ist neuer Finanzchef der Vamed

Wien. Der führende Gesundheitskonzern Vamed berief mit Wirkung Anfang Juli Wolfgang Kaltenegger, CPA, zum Finanzvorstand. Kaltenegger folgt in

dieser Funktion Erich Ennsbrunner nach, der in den Ruhestand trat. Kalte-negger verfügt über umfangreiche Erfahrung in leitenden Funktionen im Finanzbereich und war langjährig in verschiedenen Führungspositionen im Magna-Konzern tätig. Kaltenegger ist 49 Jahre alt. Die in Wien ange-siedelte Vamed ist die führende europäische Unternehmensgruppe in der Planung, Errichtung und dem Management von komplexen Gesundheits-einrichtungen und Gesundheitstourismus. Verschiedenste Gesundheits-projekte unterschiedlicher Größenordnung und Komplexität hat das Unternehmen in rund 70 Ländern geplant und realisiert. (fei)


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